Die Jugendarbeit ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben für die Deutsche Minderheit in den nächsten Jahren. Ein Baustein dieser Arbeit ist attraktive Musik anzubieten. Den Anfang dafür machten letztens Rockkonzerte im Rahmen des Jubiläumsjahres des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags.
Wie es die deutsch-polnische Nachbarschaft vorgibt, engagierte man für die Rockkonzerte gleich zwei Gruppen: Eine deutsche und eine polnische. Bei der letzteren handelte es sich um die Musikdinosaurier „Rooster“, die besonders starke Rhythmen angeboten haben. Sie erinnerten stark an polnische Rockbands der 80-ger und 90-ger Jahre wie die legendäre Gruppe „Perfekt“. Das Interesse der Besucher der Rockkonzerte richtete sich aber viel mehr auf die deutsche Band. Hier handelt es sich aber keinesfalls um eine Gruppe aus der Bundesrepublik, sondern aus Schlesien: „Die Gruppe ‘Schlesien Gebiet’ ist für mich ein Phänomen. Die können gut als die neue Qualität der Deutschen Minderheit bezeichnet werden“, sagte Bartosz Świerzyński vom Bund der Jugend der deutschen Minderheit, der zum Konzert im Oppelner Studentenzentrum am 24. November gekommen ist.
Wie es bei so manchen Jugendlichen der Fall ist, sind für die Mitglieder von „Schlesien Gebiet“ ihre deutschen Wurzeln kein Tabuthema: „Wir wollen zeigen, dass man bei deutscher Musik Spaß haben kann und wollen auch junge Menschen ansprechen, die mit der deutschen Kultur verbunden sind. Das muss man manchmal in den Menschen hervorbringen, aber wir wollen das machen“, sagten die Mitglieder der Gruppe vor ihrem Auftritt in Oppeln. Ein ganz besonderes Dankeschön für die erhaltene Unterstützung gab es von der Band für die Oppelner Konsulin Sabine Haake, die sie als „ihren größten Fan“ bezeichnet haben.
Außer in Oppeln sind beide Gruppen in der vorletzten Novemberwoche auch in Ratibor, Groß Strehlitz sowie Oberglogau aufgetreten. Das Motto der Rockkonzerte lautete „Musik verbindet die Völker“.
Łukasz Biły
