Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Da bebt die Bühne!

Halb Europa hat der Dialog, die Volkstanzgruppe aus Dylocken, schon bereist. Doch am liebsten treten die jungen Tänzerinnen und Tänzer immer noch vor dem heimischen Publikum auf. Diese Möglichkeit hatten sie wieder letzte Woche, als die Grupppe mit Freunden und Gästen ihr 25-jähriges Jubiläum feierte.

 

Die Gruppe auf dem Weg zu den Jubiläumsfestlichkeiten.
Foto: Dialog

 

Vor 25 Jahren schossen bei der deutschen Minderheit Gesangs- und Tanzgruppen wie Pilze aus der Erde. Heute, 25 Jahre später, sind nur einige wenige jener Ensembles aus der Pionierzeit übriggeblieben. Und kaum eines von ihnen ist so bekannt und beliebt wie „Dialog”.

 

Rund ums Tanzen

Vor 25 Jahren hat Barbara Baron das Ensemble ins Leben gerufen. „Eigentlich wurde Dialog bereits 1991 gegründet, aber erst zwei Jahre später haben wir so richtig angefangen zu tanzen. Alles kam nach einem Ferienlager im westfälischen Arnsberg in Schwung, wohin zwei unserer Tanzpaare eingeladen wurden. Den Kindern hatte es dort sehr gut gefallen und ein paar Wochen später hatte Dialog bereits sechs Tanzpaare“, erinnert sich Barbara Baron an die Anfänge der Gruppe. Seither hat Dialog nicht nur halb Europa bereist – es gab Auftritte in Tschechien, der Ukraine, Litauen, Estland, Österreich, Dänemark und Deutschland –, sondern auch viele Prestigepreise gewonnen und ist auf zahlreichen Festivals aufgetreten, ja sogar in einem polnisch-amerikanischen Film. Auch von dem größten Volkstanzfest in Europa: der Europeade sind die Tänzer aus Dylocken seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken. Nachdem die Gruppe 22 Jahre lang von Barbara Baron geleitet wurde, hat sie vor drei Jahren die Leitung an das Dialog-Mitglied Łukasz Szatkowski abgegeben. Nun ist er, wie er selber sagt „Betreuer, Leiter und Verwalter”, alles in einem. Doch manche Herausforderungen machen sogar den ruhigen Pol der Gruppe Dialog stutzig. „Ich habe mal einem Tänzer gesagt für eine Fahrt nach Kopenhagen soll er bequeme Schuhe mitnehmen, da ist er in Flip-Flops gefahren. Mit sowas habe ich auch nicht gerechnet. Aber man muss dann handelt und als Leiter sich was einfallen lassen. Einmal ist ja sogar die Bühne unter uns eingebrochen”, sagt Łukasz Szatkowski.

 

 

 

Die jüngeren Dialog-Mitglieder mit den Geburtstagstorten.
Foto: Dialog

 

 

Es macht Spaß

Mit der Volkstanzgruppe Dialog ist Łukasz Szatkowski eigentlich sein ganzes Leben verbunden. „Ich bin dazugestossen, da war ich fünf Jahre alt. Ich bin einfach mit meiner älteren Schwester gekommen, die bei Dialog getanzt hat. Und ich bin geblieben”, sagt Łukasz. In der Zeit hat er einige Tanzleiterkurse gemeistert. Er sagt, er macht es heute vor allem für diejenigen, die beim Dialog tanzen wollen und weil ihm das Spaß macht. Die Tanzgruppe hat derzeit 35 Mitglieder, sie üben in zwei Gruppen einmal die Woche in Dylocken, Jüngere und Ältere. „Tanzen kann jeder, bei manchen dauert es länger bis sie sich alle Schritte und Choreographien merken. Aber bei manchen sieht man das Talent sofort. Sie kommen zu Proben und nach zwei Treffen kann man sie schon zu Auftritten mitnehmen, weil sie alles ruck-zuck lernen”, sagt Łukasz. Durchschnittlich einmal im Monat kann man Dialog auf irgendeiner Bühne in der Region erleben. Ruhiger wird es nur Anfang des Jahres. „Da bereiten wir uns vor, studieren neue Tänze ein, entwickeln Choreographien für die kommenden Monate, planen Auftritte”, so Łukasz. Und das schon seit 25 Jahren.

 

Anna Durecka

Die jüngeren Dialog-Mitglieder mit den Geburtstagstorten.
Die Gruppe auf dem Weg zu den Jubiläumsfestlichkeiten.
Fotos: Dialog

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