Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Der gemischte Heino

Josef Bienek ist kein gewöhnlicher Heino-Fan, er ist ein Superfan. Das T-Shirt mit Heino und Toby und der Überschrift “Heimatfreunde” hat er sich schon vor einem Monat machen lassen. Im Oppelner Amphitheater ist er am Sonntag vor dem großen Heino-Konzert auch einer der ersten vor Ort, natürlich samt Ehegattin.

Anna Durecka

 

Die meisten Lieder von Heino kennt er auswendig sowie fast jeder hier. Aber einige haben sich sogar Gesangsbücher mit ensprechenden Liedertexten mitgebracht. Gute Vorbereitung ist alles. Josef hat dafür eine ganze Tasche voll: darin alte Heino-Schalplatten, die zeigt er gerne, damit auch jeder weiß, wer hier Heino am meisten verehrt. “Wenn ein Konzert im Fernsehen läuft gucke ich es immer. In Breslau habe ich Heino das erste Mal live gesehen, war schon toll. Er ist mein Heiligtum. Ohne Heino läuft gar nix”, beteuert Bienek. Als einziger hat er auch ein Heino-Transparent mitgebracht. Damit ihn der Star auch nicht übersieht.

 

Volksmusiker in schwarzer Lederkluft

 

Aber auch andere sind schon in Stimmung. Kleine Schlesien- und Deutschlandfahnen ragen aus den Taschen heraus. Als Toby und Norbert Rasch die Menge mit ihren Liedern einstimmen, wird gleich mitgesungen und mitgeklatscht. Und dann kommt “Er” endlich. Der Schlagergott Heino. Schwarz gekleidet, es ist sein Rocker-Outfit. Ob dem Publikum das neue Image des Sängers gefällt? “Ich bin hier wegen seinen alten Liedern, das Rockige, das interessiert mich nicht. Ich hoffe er wird das Altbekannte singen”, meint Joachim Wróbel aus Luboschütz. Doch Heino fängt rockig an. “Ich bringe gemischtes Repertoire, alte Volkslieder, meine größten Schlager, aber auch ein bisschen von dem Neuen. Es wird für jeden was dabei sein”, versprach der Star im Vorfeld.

 

Verhaltenes Klatschen

 

Doch bei den rockigen Stücken ist das Publikum noch verhalten. Sie warten auf den Enzian, Edelweiß und die schwarzbraune Haselnuss. Die kommt dann auch, aber gerappt. Doch die Leute klatschen mit, das hat erstaunlicherweise gefallen. Aber das Wahre ist es auch nicht. Doch dann tauscht Heino überraschend seinen schwarzen Ledermantel gegen das berühmte rote Sakko. “Jetzt geht es richtig los!”, tuscheln in den hinteren Reihen einige ältere Herrschaften. Und das stimmt auch.

 

Bei alten Hits kommt die Feierlaune

 

Es kommt der alte Heino mit seinen alten Hits. Darauf haben sie hier alle gewartet, deswegen sind sie gekommen. Bald ist die Menge völlig aus dem Häuschen. Es wird laut mitgesungen, getanzt, Leute kommen an die Bühne um dem Schlagergott noch näher zu sein und Erinnerungsfotos zu schießen. Heino hat nicht enttäuscht. Das Schlesienlied ist auch dabei und der Enzian auch. Josef Bienek ist zufrieden. Sollte Heino nochmal kommen, wird er sicherlich mit einem neuen T-Shirt wieder in den ersten Reihen sein. “Es war toll. Der Anfang, das hat mir nicht so ganz gefallen, es war wohl eher was für die Jungen, aber der Abschluss war wunderbar. Heino ist halt der Beste”, meint Gertrud, die mit zwei Freundinnen zum Konzert gekommen ist. Mit den Worten “Ich möcht’ in Oppeln noch bleiben, aber der Wagen, der rollt” verabschiedet sich der Schlagerstar vom Publikum. Er muss weg, Hannelore wartet in Kitzbühel.

 

 

Der DFK Gogolin stellte dieses Video online:

 

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