Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Die Opfer nie vergessen

In Tempelhof (Niwki) bei Chronstau wurde vor kurzem das Denkmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges nach der Renovierung enthüllt.

 

Bürgermeister Florian Ciecior bei der Denkmalenthüllung in Tempelhof.
Foto: Rafał Bartek

 

 

Der Krieg überfiel diese ruhige, friedliche Waldoase mit besonderer Grausamkeit. Als die Soldaten der Roten Armee am 21. und 22. Januar 1945 in einer frostigen Nacht in Tempelhof einmarschierten, brachten sie 15 Einwohnern den Tod. Jan Pacula, der langjährige Dorfvorsteher von Tempelhof, der 1997 starb, war Augenzeuge dieser Untat. Er war damals 14 Jahre alt und half, die Opfer dieses Verbrechens in Hausgärten zu begraben. Im Frühjahr 1945 stellte der Zimmermann Stefan Czech Särge für alle Gefallenen her, die dann auf dem Friedhof in Sczedrzik beigesetzt wurden.

 

Während des Hydrobaus des Turawa-Sees in den Jahren 1934-1938 wurden Spuren einer Siedlung aus dem 4. und 5. Jahrhundert entdeckt. Dort wurde ein riesiger Stein gefunden, den der Lehrer Ochlast vor der Schule in Tempelhof aufstellen wollte. Im Jahre 1994 wurde dieser unregelmäßige Felsbrocken den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs gewidmet. Vier Personen aus dem Ersten und zwanzig aus dem Zweiten Weltkrieg kehrten nicht mehr nach Tempelhof zurück. Die Bewohner von Tempelhof vergaßen sie jedoch nicht. In jedem Jahr wird eine heilige Messe für sie zelebriert.

 

Nach so vielen Jahren haben die Bewohner beschlossen, das Denkmal zu erneuern. Anwesend bei der Enthüllung waren auch die Konsulin Birgit Fisel-Rösle vom Deutschen Konsulat Oppeln, der Bürgermeister der Gemeinde Chronstau, Florian Ciecior und Rafał Bartek, der Vorsitzende der Sozial- Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien.

 

Dominika Bassek

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