Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Ein Kreisverkehr für Alfons Buchholz

Dr. Ralf Meindl

Die Deutsche Minderheit in Heilsberg (Lidzbark Warminski) möchte, dass ein Kreisverkehr nach dem deutschen Erzpriester Alfons Buchholz benannt wird. Wer Buchholz war? Mit Historiker Dr. Ralf Meindl vom  Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) sprach Uwe Hahnkamp.

 

Mit welchem Ereignis wird Alfons Buchholz verbunden?

 

Mit der Fronleichnamsprozession 1937. In einer solchen Prozession werden Fahnen getragen, was unter den Nationalsozialisten für andere Organisationen verboten war. Trotz Ausnahmegenehmigung überfiel die Polizei die Prozession und beschlagnahmte die Fahnen. Alfons Buchholz wollte diese beim Bürgermeister zurückfordern. Obwohl er die aufgeregte Menge beruhigte und nach Hause schickte, wurde er als Unruhestifter verurteilt und musste ins Gefängnis. Danach wurde er aus Ostpreußen ausgewiesen, ging nach Breslau und von dort nach dem Krieg nach Miltenberg am Main.

 

Warum war er den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge?

 

Alfons Buchholz predigte wie sein Bischof Maximilian Kaller gegen deren politische Ideen, und engagierte sich im katholischen Jugendzentrum im Schloss. Sein Einsatz brachte viele Menschen dazu, nicht in nationalsozialistische Organisationen einzutreten. Das soziale Engagement von Buchholz wie die Schaffung eines Altenheims passte auch nicht zur Absicht der Nationalsozialisten, alles unter ihrer Kontrolle zu haben.

 

Wie bekannt ist Alfons Buchholz in Heilsberg?

 

Schwer zu sagen. Ich habe am 30. Dezember 2016 einen Vortrag über ihn gehalten, um  ihn bekannter zu machen, denn schließlich will die Gesellschaft der deutschen Minderheit „Warmia“ in Heilsberg sich dafür einsetzen, dass dort ein Kreisverkehr nach ihm benannt wird.

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