Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Eine ehrenhafte Niederlage

Ein Wahlposter von Róża Malik
Ein Wahlposter von Róża Malik

Die deutsche Minderheit hat es nicht geschafft, ihre Kandidaten im Senat zu etablieren. Einem Erfolg am nächsten war dabei der Landrat von Groß Strehlitz Józef Swaczyna. Über Erwarten gut hat auch Hubert Kołodziej abgeschnitten, der in einem schwierigen Wahlkreis auf über 5.000 Stimmen kam.

 

Bereits die vorangegangene Parlamentswahl, bei denen Józef Swaczyna über die deutsche Liste als Listendritter zum Sejm kandidierte, hat sein Potenzial offenbart. Mit seiner Stimmenzahl belegte er damals den zweiten Platz hinter der damaligen Nummer Eins Ryszard Galla. Dieses Mal war es noch besser: In seinem Wahlkreis mit den Landkreisen Leobschütz, Kandrzin-Cosel, Krappitz, Rosenberg und Groß Strehlitz unterlag Józef Swaczyna zwar letztlich dem Kandidaten der PiS und bekam auch etwas weniger Stimmen als Aleksander Świeykowski von der PO, dennoch erhielt er mit 21.241 Stimmen ein beeindruckendes Ergebnis. Zu einem Sieg über Świeykowski fehlten nur wenige Stimmen. Swaczyna deklassierte dabei sowohl den Kandidaten von Kukiz ’15, als auch die Kandidaten der PSL und der Linken. Ewa Rurynkiewicz z.B. hatte nicht einmal die Magie ihres Namens etwas genützt – sie bekam nur ca. 3.500 Stimmen. Im Übrigen hatte der im gleichen Wahlkreis zum Senat kandidierende Józef Kotyś vor vier Jahren knapp über 17.000 Stimmen erhalten, deutlich weniger als Józef Swaczyna.

 

Auch Hubert Kołodziej hat entgegen dem Anschein allen Grund, mit seinem Ergebnis zufrieden zu sein. Für einen Kandidaten in einem für die Minderheit schwierigen Wahlkreis erhielt er recht viele Stimmen. Dabei war er im Wahlkampf nicht sonderlich aufgefallen – gewiss spürte er, dass seine Siegeschancen illusorisch waren. Trotzdem haben in seinem Wahlkreis mit den Landkreisen Neustadt, Neisse, Brieg, Namslau und Kreuzburg mehr als 5.000 Menschen für ihn votiert.

 

Etwas enttäuschend mutet hingegen das Ergebnis der Proskauer Bürgermeisterin Róża Malik, Senatskandidatin in ihrem die Stadt und den Kreis Oppeln umfassenden Wahlkreis, an. Die Bewerberin aus der deutschen Minderheit wurde von den Kandidaten der beiden größten Parteien, vertreten durch Piotr Wach von der Bürgerplattform und Marcin Ociepa von der PiS, deklassiert. Beide kamen auf jeweils weit über 20.000 Stimmen. Für Róża Malik stimmten 13.881 Wähler. Aber auch das Ergebnis von Norbert Rasch vor vier Jahren, als dieser im Wahlkreis Oppeln zum Senat kandidierte, war nicht viel besser. Der damalige SKGD-Vorsitzende brachte es 2011 auf knapp über 14.000 Stimmen. Man sollte also nicht klagen. Auch wenn es natürlich besser hätte ausgehen können.

Anna Durecka

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