Der DFK Blottnitz (Błotnica Strzelecka) und die örtliche Grundschule organisierten zum 15. Mal den Wettbewerb „Es weihnachtet”. Insgesamt 127 Kinder und Jugendliche aus 20 Schulen der Woiwodschaften Oppeln und Schlesien haben am 6. Dezember Weihnachtslieder in deutscher Sprache gesungen.
Zum ersten Mal besuchte der Vizemarschall der Woiwodschaft Oppeln, Roman Kolek, den Wettbewerb: „So viele Kinder, Lehrer und Eltern engagieren sich bei diesem Wettbewerb, es ist eine riesengroße Initiative. Die Künstler scheinen viel Spaß auf der Bühne zu haben. Im Rahmen dieses Wettbewerbs wird gezeigt, dass die deutsche Sprache wichtig ist und zur Integration der Gesellschaft beitragen kann”, sagt Roman Kolek begeistert.
Jedes Jahr besser
Die Idee zu diesem Wettbewerb hatte die Grundschule in Blottnitz, der örtliche DFK stieß mit Begeisterung dazu. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wurde gelernt und die Organisatoren versuchen, den Wettbewerb jedes Jahr noch besser zu gestalten. „Die Vorbereitungen in den Schulen laufen schon Wochen vorher. Viele Kinder lernen, deutsche Weihnachtslieder zu singen, der Vorentscheid wird in der Schule getroffen, die Besten stehen hier beim Finale auf der Bühne”, freut sich Sekretär des DFK Vorstandes in Blottnitz, Henryk Juretko.
Bastelfest
Wer es mit dem Singen nicht so hat, der konnte sich manuell austoben. Krippen, Adventskalender, Adventskränze und anderer Weihnachtsschmuck sollten die Kinder mit der ganzen Familie basteln. So hat der Wettbewerb auch einen generationsübergreifenden Aspekt. 67 Werke wurden der Jury zur Beurteilung vorgestellt. „Wir haben einmal den Fehler gemacht, dass uns die Schulen alle Kunstwerke mitgebracht haben, da hatten wir 200 Arbeiten. Nun wird auch hier ein Vorentscheid in den Schulen getroffen“, sagt Henryk Juretko. Eine Neuigkeit des diesjährigen Wettbewerbs war, dass manche der Kunstwerke versteigert wurden. Der Ertrag wurde den Schulen in Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) und Leschnitz (Leśnica) gespendet.
Manuela Leibig
Hanna und Bianka sangen das Lied „Fröhliche Weihnacht überall“. Geübt haben die beiden 9-Jährigen nur zwei Wochen, dafür aber umso intensiver. Die Vorbereitungen des Duos für den Wettbewerb hatte die Deutschlehrerin Agata Duczmal-Waz übernommen. Sie erklärte den Schülerinnen zuerst, wovon der Text handelt, danach wurde gesungen. „Als wir auf die Bühne kamen, hatten wir etwas Stress, aber das verging dann im Laufe des Singens“ gesteht Bianka.
„Wir alle kennen das Weihnachtslied „Stille Nacht“, und es gefällt uns, also haben wir beschlossen, es auf Deutsch zu singen“, sagt Lidia Raszczyk. Somit musste die Lehrerin Anna Januszewska ihren Schülern nicht mehr den ganzen Text übersetzen, sondern nur die schwierigsten Worte erläutern. Die Schüler machten auch selbst Musik zu dem gesungenen Lied: Zosia Ostrowska spielte Querflöte. „Das Lied ist vermutlich einfacher zu spielen, als zu singen, denn man muss sehr hoch singen“ erzählt sie.
“Die Mädels mussten jeden Tag ihre Gitarren mit in die Schule bringen, das war anstrengend“ sagt Kinga. Die Schüler entschieden sich für das Lied „Kommt, wir woll’n ein Licht anzünden” nicht ohne Grund: „Wir haben ein unbekanntes Lied gewählt, also, wenn wir den Text vergessen und stattdessen etwas anderes singen, fällt das nicht so auf“, verrät Nelly. „Wir freuen uns, das wir schon dran waren, denn wir haben uns sehr gestresst“, sagt Kinga voller Aufregung kurz nach dem Auftritt.
Fotos: Manuela Leibig
