Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Neuanfang für Kasachstans Deutsche

Hartmut Koschyk mit seinem besonderen Geschenk

Die Deutschen in Kasachstan stehen vor einem Neuanfang: Mitte Oktober veranstalteten die Strukturen der deutschen Minderheit eine nationale Konferenz, bei der nicht nur 25 Jahre der Volksgruppe gefeiert, sondern auch eine neue Stiftung gegründet wurde. Der Name dieser soll Programm des neuen Kurses sein – „Wiedergeburt“.

 

Zu der Konferenz, die in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfand, kamen nicht nur Vertreter der deutschen Minderheit im Land, sondern auch u. a. der deutsche Botschafter Rolf Mafael sowie der Bundesbeauftragte Hartmut Koschyk. Ziel der Konferenz war vor allem die Gründung der Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans – Wiedergeburt“, für die man eine Satzung erarbeitete, die Führungsetage wählte sowie eine Resolution über deren zukünftige Arbeit verfasste. Was genau beinhalten die Dokumente? Vor allem will man sich in Zukunft auf Kultur, Sprache und Jungendarbeit konzentrieren, dazu wolle man ebenfalls engere Beziehungen mit der Kirche aufbauen. Dies betrifft sowohl die evangelische, wie auch die katholische Konfession. Um hingegen ein entsprechendes Image aufzubauen, wollen die Deutschen aus Kasachstan in Zukunft stärker in digitale Medien investieren und mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

 

Um die ehrgeizigen Ziele, die man sich gesetzt hat, zu erreichen, hat die deutsche Minderheit auch eine aus 17 Personen bestehende Führungsetage für die Stiftung gewählt. Was besonders auffällt: Außer etablierten Aktivisten der bisherigen Strukturen finden sich darin auch mehrere Frauen sowie Jugendliche. Vorsitzender dieses Gremiums wurde Albert Rau, ein langjähriger Abgeordneter des kasachischen Parlaments. Außer der politischen Tätigkeit ist Rau auch für den aktiven Einsatz, wenn es um den Wiederaufbau der evangelischen Kirche in Kasachstan geht, bekannt. Unter anderem für dieses Engagement wurde Rau mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Der Neuanfang der deutschen Minderheit in Kasachstan, der als „Wiedergeburt“ der Öffentlichkeit präsentiert wird, ist kein Zufall. In den vergangenen 25 Jahren hatte die Minderheit erhebliche Probleme mit der Tätigkeit der eigenen Strukturen sowie der Selbstorganisation. Diesbezüglich machten sich unter anderem der Bundesbeauftragte Koschyk sowie Rolf Mafael schon seit Jahren stark für eine Neuausrichtung der Tätigkeit der dortigen Deutschen.

 

Doch nicht nur politische Themen waren auf der Tagesordnung während der Konferenz in Astana. Zum Ausklang gab es eine kulturelle Gala, bei der das Reichtum der zahlreichen Tanz-und Gesangsgruppen der deutschen Minderheit in Kasachstan präsentiert wurde. Genau auf der Tätigkeit dieser Gruppen wollen die Deutschen aus Kasachstan den angestrebten Neuanfang aufbauen. Die Gala wurde unter dem Motto „Wir sind zusammen“ veranstaltet. Die künstlerische Aktivität wurde aber auch auf eine andere Weise gezeigt: Hartmut Koschyk bekam zum Abschied von Kasachstans Deutschen ein besonderes Geschenk. Überreicht wurde nämlich ein Bild, dass den Politiker in einer kasachischen Tracht zeigt.

 

Łukasz Biły

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