Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Rund ums Ei (+Audio)

Im Museum des Oppelner Dorfes fand am vergangenen Freitag und Samstag zum 28. Mal der Woiwodschaftswettbewerb des regionalen Eierverzierens statt. Zahlreiche Teilnehmer haben stundenlang an ihren Wettbewerbsarbeiten gekratzt.

 

Kinder und Jugendliche wurde ins Museum des Oppelner Dorfes zum Eierkratzen-Wettbewerb eingeladen.
Foto: Manuela Leibig

 

 

„Meine Mutter und alle meine Tanten kratzen Eier, wir fangen schon in den Winterferien mit dem Kratzen an. Die fertigen Eier verschenken wir am Ostermontag an die Jungs und Männer, die uns an dem Tag mit Wasser bespritzen“, sagt die 13-jährige Aurelia Spallek aus Mallnie (Malnia) die zum Wettbewerb mit ihren Schulfreundinnen kam.

 

Das gekratzte Osterei wurde erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts schriftlich erwähnt. Anfangs wurde das, was im Haushalt da war zum Eierkratzen benutzt, also Rasiermesser oder alte Scheren, heute sind es speziell angefertigte Messer. Die Tradition des Eierkratzens wird unter anderem durch solche Wettbewerbe und Volkskünstler wachgehalten. Die Gruppe Opolskie Dziouchy und der Verein der Volkskunstkünstler ergriffen nun die Initiative und haben einen Antrag an das Ministerium für Kultur und nationalem Erbe gestellt, das Oppelner Osterei auf die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes zu setzten. Die Arbeiten koordiniert das Museum des Oppelner Dorfes: „Gerade wurde eine neue Kommission im Ministerium für Kultur und nationalem Erbe einberufen, die die Anträge prüft. Die Tradition muss vor allem lebendig sein, und in unserer Region ist die Tradition des Eierkratzens auf jeden Fall lebendig und wird gepflegt“, sagt Jarosław Gałęza, Direktor des Museums des Oppelner Dorfes.

 

 

 

 

Sollte es klappen, wird das Oppelner Osterei an Prestige gewinnen. Denn auf der polnischen Liste des nationalen nichtmateriellen Kulturerbes sind derzeit über 20 kulturelle Phänomene enthalten. Momentan wird auch daran gearbeitet, dass das das schlesische Frauenfest Babski Comber und die Tradition des Bärentreibens in Schlesien auch auf die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes gesetzt werden.

 

 

Manuela Leibig

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