Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Vandalismus geht ungestraft weiter

Die Kotschanowitzer Ortsschilder wurden von Vandalen herausgerissen und liegengelassen. Zum Glück waren sie nicht ernsthaft beschädigt und konnten bald wieder aufgestellt werden. Foto: W. Dobrowolski
Die Kotschanowitzer Ortsschilder wurden von Vandalen herausgerissen und liegengelassen. Zum Glück waren sie nicht ernsthaft beschädigt und konnten bald wieder aufgestellt werden.
Foto: W. Dobrowolski

Obwohl es zweisprachige Ortsschilder schon sein einigen Jahren gibt, werden sie noch immer regelmäßig beschmiert oder zerstört. Die Täter können nie gefasst werden. Dieses Mal haben Vandalen polnisch-deutsche Ortsschilder in Chocianowice/Kotschanowitz an vier Einfahrten in das Dort umgestoßen. So gut wie jedes Ortsschild im Oppelner Land wurde bereits beschmiert oder kaputtgemacht, dies ist aber der erste Fall in diesem Jahr. Zudem waren die Täter jetzt besonders boshaft.

 

„Es sind die zweisprachigen Ortsschilder an allen Einfallstraßen, wo es sie gibt, beschädigt worden“, sagt Kazimierz Sztajglik, Leiter der Kreisstraßenverwaltung Kreuzburg. In zwei Fällen wurden die Pfosten eingedrückt, vermutlich mit einem Lkw, in zwei anderen konnte man sie wegen der Straßengräben nicht anfahren, so dass sie herausgerissen wurden. Die Ortsschilder selbst wurden nicht zerstört. Die Schilder wurden beschädigt und aus der Erde herausgezogen an den Kreisstraßen aus Richtung Kreuzburg, Klein Lassowitz, Schiorke und Bankau. „Als ich am Freitag dort vorbeifuhr, dachte ich, dass jemand zufällig gegen die Schilder gefahren ist“, sagt Rudolf Gerlic, Vorsitzender des DFK Kotschanowitz. „Mir kam nicht einmal in den Sinn, dass das absichtlich getan wurde. Es war einfacher Vandalismus, den ich gar nicht mal groß kommentieren möchte. Ein tieferer Hintergrund ist kaum dahinter zu vermuten.“

 

Für ca. 1.000 Złoty sind die Ortsschilder inzwischen erneuert worden. Am Montag wurden sie bereits wieder aufgestellt. Über den Vandalismus-Fall von Kotschanowitz ermittelt die Kreuzburger Polizei.

 

So gut wie alle zweisprachigen Ortschilder wurden in ihrer „Karriere” bereits auf die eine oder andere Weise beschädigt oder kaputtgemacht. Die ersten polnisch-deutschen Ortsschilder im Oppelner Land – die in der Gemeinde Radlau – waren bereits nach nur drei Tage nach ihrem Anbringen im September 2008 Vandalen zum Opfer gefallen. Der deutsche Ortsname wurde damals mit roter Farbe übermalt. Zerstört wurden auch sämtliche Ortsschilder in der Gemeinde Groß Lassowitz – und ein zweisprachiges Schild mit diesem Ortsnamen wurde sogar einmal gestohlen. Ähnlich war es auch in Comprachtschütz, wo 2011 mehrere Ortsschilder erneuert werden mussten. Regelmäßig überpinselt wurden zweisprachige Ortsschilder auch in den Gemeinden Stubendorf und Groß Döbern und zuletzt (November 2015) u.a. auch in Chronstau und Chrzumczütz (Gemeinde Proskau). 2014 wurden im Kreis Gleiwitz die deutschen Ortsnamen Koslow, Kieferstädtel und Smolnitz mit schwarzem Spray beschmiert. Die Vandalen signierten damals mit einem Symbol des Kämpfenden Polen.

 

Anna Durecka

 

Wojciech Dobrowolski

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