Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zuckmantel: Kriegsdenkmal über der Stadt

Zuckmantel (Zlate Hory) ist von interessanten Bergspitzen umgeben – nicht weit von der Stadt befinden sich unter anderen die Bischoffskoppe, die Goldkoppe oder der Altvater. Gleich über dem Ort ragt jedoch ein wenig bekannter Hügel, der Schauplatz blutiger historischer Ereignisse war.

 

Der grüne Wanderweg bietet wunderschöne Ausblicke auf Zuckmantel und den Querberg. Foto: Łukasz Malkusz

 

 

Zuckmantel hat eine lange Geschichte. Die Stadt wurde bereits im 13. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt, die interessanteste Periode in ihrer Geschichte war jedoch mit Sicherheit das 16. Jahrhundert, als der Bergbau in der Gegend aufblühte. Hunderte Kolonisten siedelten sich im Mittelalter in der Gegend an – die meisten davon kamen aus den heutigen Deutschland  und Belgien. Vor dem Zweiten Weltkrieg bestand fast die komplette Bevölkerung von Zuckmantel aus Deutschen, die bis 1947 vertrieben und durch Tschechen ersetzt wurden.

 

Die Stadt der Goldgräber

In der Stadt und ihrer Umgebung gibt es viel zu sehen, nennenswert sind unter anderem das Stadtmuseum und das Freilichtmuseum. Wir konzentrieren uns heute jedoch auf den Rochusberg. Unsere Wanderung beginnen wir an der Hauptstraße, wo man problemlos einen Parkplatz finden kann. Vom Stadtzentrum führt auf diesen Hügel der grüne Wanderweg. Der Anstieg ist nicht besonders schwer und dauert eine halbe Stunde. Der Weg bietet wunderschöne Ausblicke auf Zuckmantel und den Querberg. Was heute ein nicht besonders anstrengender Spaziergang ist, wurde im 18. Jahrhundert vielen zum Verhängnis.

 

Ein Blutbad vor 240 Jahren

Am 14. Januar 1779 fand auf den Hängen des Hügels eine der Schlachten des Bayerischen Erbfolgekrieges statt. Der Rochusberg war von circa 500 österreichischen Soldaten besetzt, die durch etwa 12.000 Preußen angegriffen wurden. Trotz diesen großen Unterschiedes waren am Ende des Tages die Österreicher siegreich, unter anderem dadurch, dass die gefrorenen Hänge des Rochusberges kaum halt für die Füße der Anstürmenden Preußen boten. Unter Beschuss wurde der Hügel für 1000 preußische Soldaten eine Todesfalle. Unter den Siegern gab es nur sechs Opfer. Durch diese Ereignisse wird der Rochusberg auch Blutberg genannt.

Auf der Spitze angelangt, erblicken wir vor allem die Rochuskapelle. Sie wurde 1666 durch die Einwohner von Zuckmantel gebaut, die dankbar dafür waren, dass eine Epidemie die Stadt verschonte. Von hieraus kann man in etwa 20 Minuten in die Stadt zurückkehren, oder auch die Wanderung fortsetzen. Abhängig vom Tempo und der Ausdauer, dauert es dann zwischen einer und eineinhalb Stunden, bis man auf der Spitze der Bischoffskoppe ist. Diese haben wir zwar schon in unserer Ausflugsreihe besucht, wir haben aber bei weitem noch nicht alles gesehen, was sich in der Nähe des Gipfels befindet. Diese Wanderung setzen wir in der nächsten Woche fort.

 

Łukasz Malkusz

 

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