Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zwischen Freude und Unmut

 

Nach der Gründung der damaligen Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen Minderheit im Oppelner Schlesien im Februar 1990 und der ersten Wahlversammlung zwei Monate später in Straduna, wurde auch die Basis offiziell aufgebaut. Die DFKs sind entstanden. Am 6. Mai wurde eine solche Ortsgruppe in Gogolin gegründet.

 

Nach dem 500. Jahrestag der Reformation gobt es nun jedes Jahr einen ökumenischen Gottesdienst in Gogolin.
Foto: DFK Gogolin

 

Lange war die Stadt Gogolin das Zentrum der deutschen Minderheit in der Oppelner Region, wohnte doch hier ihr Gründungsvater Johann Kroll. Viele Jahre lang hatte die SKGD auch hier ihren offiziellen Sitz. Doch neben der Hauptgeschäftsstelle, die sich im Magistrat Gogolins befand, war auch die örtliche DFK-Ortsgruppe ein Aushängeschild.

 

In den ersten Jahren seiner Tätigkeit war dieses Haus Sitz des DFK Gogolin
Foto: DFK Gogolin

 

Hochkarätige Besuche

„Seit dem 6. Mai 1990 sind wir offiziell tätig, als sich die deutschstämmigen Bewohner der Stadt im Pfarrsaal getroffen und einen ersten Vorstand gegründet haben mit Erich Blaut an der Spitze. Bei dieser ersten Versammlung wurde auch gleich der Grundstein für einen Chor gebildet, der wenige Wochen später entstand und den Namen ‚Heimattreu‘ trug“, erzählt Krystian Polanski, der heutige Chef des DFKs Gogolin und betont, dass vor allem in den Anfangsjahren der damalige Sitz des örtlichen DFKs ein Begegnungsort mit einigen hochrangigen Politikern gewesen ist. So kam im Jahr 1991 Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in die DFK-Begegnungsstätte, die aus einer Etage eines Einfamilienhauses bestand. Außerdem waren in Gogolin am 24. April 1991auch der polnische Spitzenpolitiker Krzysztof Bielecki, am 26 August 1991 Hartmut Koschyk und Erika Steinbach sowie der damals bekannte Sänger Gerd Knesel anwesend.

 

 

Sprache

Der Sitz des DFKs Gogolin war immer mit Leben erfüllt. Ob es die Mitgliederversammlungen oder die Proben des DFK-Chores gewesen sind. Kurz bevor der alte Sitz aufgegeben wurde, fand dort auch einer der ersten Samstagskurse für Kinder, damals noch als Pilotprojekt, statt. „Generell war hier bei uns die Sprachvermittlung immer sehr wichtig. Es ging nicht darum, nur den Mitgliedern des DFKs Deutschkurse anzubieten, sondern darüber hinaus allen Interessierten. Sprachen sind ja das Tor zur Welt“, sagt Krystian Polanski. Heute, im digitalen Zeitalter, geschieht dies nicht nur im Sitz des DFKs selbst, sondern auch im Internet und den dortigen sozialen Netzwerken. So will der DFK Gogolin, getreu seiner Tradition, mit neuen Möglichkeiten die Menschen aus der Nähe und Ferne erreichen.

 

Besonders stolz ist Krystian Polanski auf das 500. Jubiläum der Reformation im Jahr 2017. In den letzten Jahren sei das das wichtigste Ereignis gewesen. „Als Christen wollen wir die Ökumene leben und da war es doch nur natürlich, dass wir als DFK das Jubiläum der Reformation auch begehen wollten, zumal bei uns eine evangelische Kirche steht. Zusammen mit dem Oppelner Pastor Pracki haben wir 2017 einen Gottesdienst organisiert und eine Gedenktafel gestiftet. Seitdem kommen wir jedes Jahr im Frühling einmal in der katholischen und einmal in der evangelischen Kirche zusammen und pflegen die Ökumene“, sagt Krystian Polanski.

 

 

Kritik

Auch für die Projekte des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit und des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ist der Gogoliner DFK zu begeistern und hilft gerne mit. In all das Engagement mischt sich dann aber immer häufiger auch Unmut. Vor allem, wenn es um die einst in den 1990er Jahren so gute Zusammenarbeit mit der Gogoliner Stadtverwaltung geht. Dazu befragt, antwortet Krystian Polanski, es sei nicht leicht und die jungen Aktiven würden ausgebremst. Aber auch innerhalb der Organisation selbst sehe es nicht gut aus. „Die Kommunalpolitiker und der Gemeindevorstand der SKGD müssen zusammenarbeiten können. Aber solange wir als DFK arbeiten und arbeiten wollen, aber nicht wirklich Unterstützung erfahren, wird es nicht leicht. Jede Zusammenarbeit muss auf Ehrlichkeit basieren. Bewiesen wurde mir das Gegenteil“, sagt Krystian Polanski entmutigt.

Trotzdem will er weitermachen. Zum Jubiläum war eine große Veranstaltung geplant, die wegen der Corona-Epidemie nun leider ins Wasser gefallen ist. Nachgeholt wird sie aber. Vielleicht ist das Jubiläum ja auch eine Möglichkeit zu einem Neuanfang für die Zukunft des DFKs in Gogolin.

 

Rudolf Urban

 

 

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Für das Jubiläum hat die SKGD ein spezielles Logo vorbereitet.
Quelle SKGD

 

 

 

 

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Od 30 lat organizacje mniejszości niemieckiej mogą w całej Polsce oficjalnie istnieć. Co na początku 1990 roku rozpoczęło się w Katowicach, Oleśnie i Gogolinie, szybko się rozpowszechniło na regiony w innych częściach Polski.
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