Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Preise für die beste Reiseliteratur

Die Universität Oppeln hat kürzlich einen Wettbewerb gestartet: Literarisch Interessierte können noch bis zum 15. Mai eigene Werke einreichen. Das Thema „Reise“ darf sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn bearbeitet werden.

„Mit den Abgaben wollen wir jungen Menschen eine Plattform bieten: Was bewegt sie?“, sagt Gabriela Jelitto-Piechulik, Germanistin. Sie arbeitet an der Fakultät für Philologie am Institut für Literaturwissenschaften der Uni Oppeln. Es ist das erste Mal, dass der Wettbewerb stattfindet. Die Idee hat sie aus privaten Gesprächen mit ihren Studierenden entwickelt, erzählt sie. Die schreiben gerne und hätten sich Möglichkeiten gewünscht, die eigenen Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit zu zeigen.

Künstlerische Freiheit
Das möchte Gabriela Jelitto-Piechulik dem potenziellen Nachwuchs jetzt ermöglichen, nachdem sie schon bei Wettbewerben für die deutsche Minderheit wie „In der Sprache des Herzens“ als Jurorin tätig war. Mit dem aktuellen Literaturwettbewerb richtet sie sich an alle Menschen, die sich für deutschsprachige Literatur interessieren, aber insbesondere an Abiturienten und Oberschüler.
Die Teilnehmenden sollen über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Kontakte schreiben, die sie im deutschsprachigen Raum, also in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gemacht haben. Die literarische Form und der Umfang sind ihnen frei überlassen. „Die Teilnehmer haben die künstlerische Freiheit“, sagt Gabriela Jelitto-Piechulik. Ebenso frei ist die Interpretation des Begriffs „Reise“: „Wir haben das Thema auch als Metapher betrachtet. Es muss nicht konkret eine bestimmte Ortschaft beschrieben werden, sondern die ‚Reise‘ kann auch in einem übertragenen Sinne verstanden werden“, sagt die Germanistik-Dozentin. Sie denke da beispielsweise an Gedichte, die sich mit dem Symbol der Reise auseinandersetzen. Auch Fotos und Zeichnungen sind ausdrücklich erwünscht, wenn sie die literarischen Werke unterstreichen. Abgegeben werden sollen die literarischen Werke in deutscher Sprache.

Die Werke sollen Reiseerlebnisse im deutschsprachigen Raum behandeln.
Foto: Eric Marty/Unsplash

Beste Werke werden veröffentlicht
Als Belohnung für die besten Werke winkt neben einigen Sachpreisen wie Tablets oder Smartwatches die Veröffentlichung der Werke. Die Form der Veröffentlichung ist aktuell noch offen: Sie hängt davon ab, was die Menschen einreichen werden. „Wir haben aber schon gute Erfahrungen gemacht bei der Veröffentlichung von Sammelbänden im Rahmen der Serie ‚Germanistische Werkstatt‘. Dafür haben wir zum Beispiel mit der Österreich-Bibliothek in Oppeln zusammengearbeitet“, sagt Gabriela Jelitto-Piechulik.
In erster Linie richte sich der Wettbewerb natürlich an die Region Oppeln, „aber wir würden uns freuen, wenn sich auch in anderen Regionen Leute finden, die sich für deutschsprachige Literatur interessieren“, sagt sie.

Abgabe auf Deutsch per Post oder Mail
Bislang haben sie schon einige Arbeiten bekommen, sie rechne aber auch damit, dass viele sich gerade noch die Zeit bis zum Datum der Abgabe, dem 15. Mai, nehmen, um die Arbeiten fertig zu stellen. Falls es möglich ist, will Gabriela Jelitto-Piechulik den jungen Menschen diese Plattform künftig jedes oder jedes zweite Jahr anbieten, aber fest geplant ist das noch nicht.
Die literarischen Arbeiten können per Post an die Fakultät für Philologie der Universität Oppeln am Kopernikus-Platz oder per Mail direkt an Gabriela Jelitto-Piechulik (jelitto-piechulik@uni.opole.pl) eingereicht werden. Die Infos findet man auch auf der Website der Uni. Die Preise werden voraussichtlich Ende Juni an der Universität Oppeln verliehen.

Moritz Zajonz

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