Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Regierungen sollen handeln

Am Donnerstag trafen sich im Bundestag die Mitglieder der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe. Hauptthema war der Sprachunterricht in Deutschland und Polen.

 

Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften, vertrat bei dem Treffen die deutsche Minderheit und schilderte den Abgeordneten beider Länder die aktuelle Situation, nachdem im Februar der polnische Bildungsminister Przemysław Czarnek zwei Verordnungen erlassen hatte über die Kürzung der Mittel für den minderheitensprachlichen Deutschunterricht und die Kürzung der Deutschstunden von drei auf eine wöchentlich. „Ich habe darauf hingewiesen, dass bereits einige Jahre vorher durch eine Neuauslegung des Bildungsgesetzes der minderheitensprachliche Deutschunterricht nur in den Klassen 1 bis 6 stattfindet und nun wird dieser auch noch um 2/3 gekürzt. Das bedeutet in vielen Fällen Kündigungen für die Deutschlehrer, vor allem aber einen erschwerten Zugang der Kinder zum Deutschunterricht“, so der VdG-Vorsitzende.

 

Die deutsche Minderheit wurde bei dem Gespräch der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe von Rafał Bartek vertreten.
Foto: privat

 

Dass aber deutschsprechende Arbeitnehmer auf dem polnischen Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden, betonte Karin Ende vom Goethe-Institut in Warschau, denn dort gehen wöchentlich Anfragen von Unternehmen ein, die Arbeitskräfte mit guten Deutschkenntnissen suchen. „Leider musste Frau Ende aber deutlich sagen, dass wegen verschiedener staatlicher Entscheidungen die Zahl der Deutschlernenden deutlich zurückgehe, womit die Erwartungen der Wirtschaft nicht erfüllt werden können“, sagt Rafał Bartek.

 

Nachdem auch die Polonia-Seite ihre Lage und Erwartungen geschildert hatte, diskutierten die Mitglieder der Parlamentariergruppe über die Situation des jeweiligen Sprachunterrichts. Eine geplante Resolution der Gruppe wurde letztendlich nicht verabschiedet, die Abgeordneten  einigten sich aber auf eine gemeinsame, wenn auch nicht schriftlich festgehaltene Botschaft, dass nun beide Regierungen gefordert sind zum Thema Deutschunterricht in Polen ins Gespräch zu treten und sobald wie möglich eine Lösung zu finden, um die Diskriminierung der deutschen Minderheit aufzuheben.

ru

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