Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Rückkehr nach Europa

In Groß Stein kamen Wissenschaftler, Politiker und Journalisten zur Diskussion über Europa zusammen.
Foto: R. Urban

 

 

Dessen Titel trägt das diesjährige Schlesienseminar des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit. Wissenschaftler und Journalisten aus Polen, Deutschland und Tschechien diskutieren über die vergangenen 15 Jahre der polnischen Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie die Zukunftsperspektiven der Staatengemeinschaft.

 

Den Auftakt des Schlesienseminars machte eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte Podiumsdiskussion, die das Thema des Seminars generell beleuchtet hatte. Prof. Aleksandra Trzcielińska-Polus von der Universität Oppeln, Piotr Buras vom polnischen Büro des Europeen Council on Foreign Relations und Dr. Kai-Olaf Lang von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik stellten sich der Frage, vor welchen Herausforderungen Polen, Deutschland und die EU stehen.

 

Man müsse, wie Prof. Trzcielińska-Polus meinte, die Europäische Union als Prozess ansehen, der von äußeren und inneren Veränderungen bedingt sei, die alle einen großen Einfluss haben. “Sowohl die Politik des US-Präsidenten Trump und die Wirtschaftsmacht China sind wichtige Faktoren für die EU als auch ihre internen Probleme wie der sich hinziehende Brexit oder die Sicherung der Rechtsstaatlichkeit in Ländern wir Polen oder Ungarn”, sagte die Oppelner Wissenschaftlerin. Dr. Kai-Olaf lang pflichtete ihr bei und nannte damit die Aufrechterhaltung der Einheit der 27 Mitgliedsländer eine der größten Herausforderungen für die Zukunft, ebenso wie den Kampf mit dem Klimawandel und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in der Wirtschaft.

 

An der Eröffnungsdiskussion nahmen (v.r.)Piotr Buras, Prof. Aleksandra Trzcielinska-Polus, Marcin Antosiewicz und Dr. Kai-Olaf Lang teil. Foto: R. Urban

Die verstärkte Migration in die EU dagegen, die als Krise im Jahr 2015 erstmals auch medial wahrgenommen wurde, muss zwar weiterhin als Aufgabe vor den Politikern stehen, kann aber, so meinte Piotr Buras, letztendlich nicht aufgehalten werden. Die Frage sei eher, wie man mit den Migranten umgehen sollte und wie man mehr Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten schafft, damit sich nicht wie jetzt wieder nur einzelne Länder im Süden Europas mit immer neuen Flüchtlingswellen auseinandersetzen müssten.

 

Im Anschluss an die Eröffnungsdiskussion wurde in den weiteren Referaten und Podien über die gemeinsamen Interessen von Polen und Deutschland gesprochen sowie über die europäische Integration aus der schlesischen Perspektive. Morgen wird Polen in der EU das Hauptthema des Seminars sein.

 

Das Schlesienseminar wird vom Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit organisiert. Partner in diesem Jahr sind die Universität Oppeln, der Verband deutscher Gesellschaften, die Minderheitenseelsorge im Bistum Oppeln sowie die Konrad-Adenauer-Stiftung. Finanziiert wird das Seminar vom Bundesinnenministerium und dem Sächsischen Staatsministerium des Innern.

 

 

Rudolf Urban

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