Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Sowjetischer Ballast

Bislang erinnert in Groß Born ein Panzer und ein sowjetischer Soldatenfriedhof an die Präsenz der Roten Armee in der Volksrepublik Polen. Foto: Robert Niedźwiedzki/wikipedia
Bislang erinnert in Groß Born ein Panzer und ein sowjetischer Soldatenfriedhof an die Präsenz der Roten Armee in der Volksrepublik Polen.
Foto: Robert Niedźwiedzki/wikipedia

Wohin mit der sowjetischen Hinterlassenschaft? Das Institut für Nationales Gedenken (IPN) hat eine Idee. Ein Freilichtmuseum für die ungeliebten Hinterlassenschaften aus der kommunistischen Zeit soll in Groß Born (Borne Sulinowo) im Landkreis Neustettin (Szczecinek) entstehen.

 

Nach der Vorstellung von Pawel Ukielski, dem stellvertretenden Leiter des IPN, sollen über 200 der noch etwa 500 erhaltenen Sowjet-Denkmälern aus ganz Polen hier in einem Freilichtmuseum zusammengetragen und aufgestellt werden. Gegenüber dem polnischen Internetportal Onet.pl erklärte Ukielski: „Dieser Ort soll die Geschichte Polens nach dem Krieg zeigen. Ein Informationsweg soll über die Denkmäler aufklären.“ Und, was noch wichtiger sei, es soll kein Disneyland werden. Jeder Besucher soll verstehen, dass die Denkmäler nicht aus authentischer Dankbarkeit der Polen entstanden sein, verlautbart Ukielski.

 

Neben Groß Born als möglicher Standort ist noch Czerwony Bór in der Woiwodschaft Podlachien im Gespräch. Dieser Vorschlag kam von Andrzej Zawistowski, dem Leiter der Abteilung Bildung im IPN. Doch Zawistowskis Amtszeit endet bald und die Einwohner von Groß Born unterstützen das IPN Vorhaben, sehen sie doch im Freilichtmuseum einen Touristenmagnet für ihren Wohnort.

 

Die meisten Sowjet-Denkmäler polenweit gab es in den sogenannten „Wiedergewonnenen Gebieten. „Dort waren auch die meisten sowjetischen Soldaten stationiert“, sagt Ukielski. Soldatengräber will man nicht „anrühren“, betont das IPN, da deren Pflege eine lokale Aufgabe bleibe. Gräber der Roten Armee würden weiterhin höchsten Respekt erfahren. Groß Born hofft nun, dass man die etwa 200 Statuten ab September 2017 den besuchern zeigen kann.

 

kan

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