Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Suche nach Bilddokumenten

Das zerfallende Kreuz ist Symbol für den Verfall des Friedhofes an der ul. Wrocławska in Oppeln. 
Foto: Rudolf Urban

Im letzten Jahr erhielt die Deutsche Minderheit aus dem Haushalt der Stadt Oppeln für 2016 Mittel für ein Projekt, das den Friedhof an der heutigen ul. Wrocławska vor dem Vergessen bewahren soll. Nun entsteht eine wissenschaftliche Publikation und ein Internetportal. Die Verantwortlichen suchen auch nach Bildern des Friedhofes.

 

Der Friedhof an der heutigen ul. Wrocławska entstand im Jahr 1813 und wurde bis weit nach 1945 genutzt. Dort wurden sowohl für die Stadt verdiente Politiker, Künstler und Geistliche als auch die einfachen Bewohner des Vorkiegs-Oppelns und des Nachkriegs-Opoles beigesetzt. Schließlich wurde der Friedhof im Jahr 1963 geschlossen und verfiel seitdem in Ruin. Seit einigen Jahren bemühen sich zwar einige Bewohner und Kommunalpolitiker, darunter auch Vertreter der Deutschen Minderheit, den Ort stückweise zu sanieren, doch bislang hat man sich nicht daran gemacht, die ganze Geschichte des Friedhofes zu beschreiben.

 

 

Gerade deshalb reichte die Oppelner SKGD ihren Antrag zum Stadthaushalt 2016 ein, bei dem sowohl eine wissenschaftliche Publikation wie auch ein Internetportal entstehen sollen, die die Geschichte des Friedhofes vor dem Vergessen bewahren sollten. Betreuer des Projektes sind Dr. Joanna Filipczyk vom Museum des Oppelner Schlesiens und der deutsche Historiker Dr. Gerhard Schiller. Beide sammeln Dokumente zur Publikation, die die Vor- und Nachkriegsgeschichte des Friedhofes darstellen soll. „Dabei stoßen wir auch auf Informationen von Menschen, die zwar in diesem Zusammenhang über den Tod ihrer Verwandten sprechen, ihre Erzählung aber auch Aufschluss gibt über die Geschichte der Stadt selbst“, sagt Dr. Filipczyk und erwähnt einen Nachfahren eines Vorkriegsunternehmers aus Oppeln, der auch nach 1945 in seiner Heimat geblieben ist und seine letzte Ruhe an der ul. Wrocławska gefunden hatte. „Diese und andere Geschichten zeigen, wie viele sog. Autochthone in Wirklichkeit geblieben sind und eben nicht vertrieben oder ausgesiedelt wurden“, meint Dr. Filipczyk.

 

Die Recherche in Archiven und Suche bei Privatpersonen nach Unterlagen gestaltet sich relativ einfach. Was beiden Wissenschaftlern eher Sorgen bereitet, ist die geringe Menge an Bildmaterialien, die nicht nur die Gräber zeigen, wie sie einmal ausgesehen haben, sondern auch die Zeremonien. „Denn Begräbnisse sahen früher anders aus als heute. Damit würden wir in der Publikation auch ein wenig Kulturgeschichte betreiben können“, sagt Dr. Joanna Filipczyk und appelliert daher nicht nur an die heutigen Bewohner Oppelns, sondern vor allem auch an diejenigen, die aus verschiedenen Gründen die Stadt nach 1945 verlassen mussten, Bildmaterialien zuzuschicken. „Wir wissen, dass Menschen, die aus Oppeln geflüchtet oder ausgesiedelt wurden, sehr oft vor allem Erinnerungen mitgenommen haben. Vielleicht können uns ihre Nachkommen also Bilder, die mit dem Friedhof in Oppeln verbunden sind, zur Verfügung stellen“, sagt Dr. Filipczyk.

 

Die Publikation wird bis Jahresende entstehen, das Portal soll dagegen ständig aktualisiert werden und die Wissenschaftler erhoffen sich, dass auch nach 2016 Bilder und andere Dokumente auftauchen werden, die dann im Internet zugänglich gemacht werden können.

 

Wer also

über Unterlagen und vor allem Bilder zum Friedhof an der heutigen ul. Wrocławska in Oppeln verfügt kann Dr. Joanna Filipczyk kontaktieren: Tel. 77 44 31 762 oder E-mail: joanna.filipczyk@gmail.com

 

Rudolf Urban

 

Manche Gräber auf dem Friedhof an der ul. Wrocławska in Oppeln sind noch in einem guten Zustand.  Foto: Rudolf Urban
Manche Gräber auf dem Friedhof an der ul. Wrocławska in Oppeln sind noch in einem guten Zustand.
Foto: Rudolf Urban
Viele Gräber kann man heute aber nur noch erahnen.  Foto: Rudolf Urban
Viele Gräber kann man heute aber nur noch erahnen.
Foto: Rudolf Urban
Manche Gräber auf dem Friedhof an der ul. Wrocławska in Oppeln sind noch in einem guten Zustand.  Foto: Rudolf Urban
Manche Gräber auf dem Friedhof an der ul. Wrocławska in Oppeln sind noch in einem guten Zustand.
Foto: Rudolf Urban
Viele Gräber kann man heute aber nur noch erahnen.  Foto: Rudolf Urban
Viele Gräber kann man heute aber nur noch erahnen.
Foto: Rudolf Urban
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