Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Bernard Gaida

Die Gedanken sind frei

Weiterhin relevante Erinnerung

Ende letzter Woche habe ich an zwei ähnlichen Veranstaltungen teilgenommen, die (meiner Meinung nach) trotz ihres Bezuges zur Vergangenheit wegen des Zusammenhangs mit der politischen Situation eine aktuelle Bedeutung erlangt haben.

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Die Gedanken sind frei

Wahl 2023

Die Wahlen rücken näher und alle politischen Parteien, die schon seit Langem, sich über Gesetze hinwegsetzend, ihre Wahlkämpfe führen, lassen weiterhin ihre Muskeln spielen. In den Umfragen herrscht im Wesentlichen Gleichstand zwischen den Parteien, die der Regierung angehören, und denen, die mit der Opposition verbunden sind. Ein Gleichstand, der sich aus möglichen Koalitionsmöglichkeiten ergibt.

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Die Gedanken sind frei

Brotze

„Johann Christoph Brotze (* 12. September 1742 in Görlitz; † 16. August 1823 in Riga) absolvierte das Gymnasium in Görlitz und studierte dann Theologie und Philosophie an den Universitäten von Leipzig und Wittenberg. Er ließ sich auch als Zeichner ausbilden. 1768 ging er nach Riga und verbrachte 46 Jahre als Lehrer und Konrektor zunächst am dortigen Kaiserlichen Lyzeum, ab 1804 als Oberlehrer am Gouvernements-Gymnasium. Während dieser Zeit sammelte er Quellen, Aufzeichnungen und Nachrichten zur Geschichte Rigas, Livlands, Kurlands und Estlands. Sein Werk ist heute eine wertvolle Quelle für Historiker.“

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Die Gedanken sind frei

Wattenmeer

Schon zum zweiten Mal organisierte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) mit der Unterstützung des Bundesinnenministeriums eine Jugendgruppenschulung für die Jugendlichen, die sich in unseren Mitgliedsorganisationen engagieren. Vor einem Jahr fand sie in Sachsen, nicht weit von der Elbschleife statt, und dieses Jahr in Cuxhaven an der Nordsee. Obwohl es dieses Mal viel weiter von Schlesien entfernt ist, wollte ich doch als Sprecher der AGDM auch dorthin kommen, um die Möglichkeit zu nutzen, mich mit den jungen Menschen aus Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Georgien, Lettland, der Ukraine, Ungarn, Rumänien, Kroatien und Polen zu treffen.

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Die Gedanken sind frei

Doch gegen die Einwohner

Als ich in der Sitzung des Stadtrats von Guttentag am Montag hörte, dass der Bürgermeister einen Antrag der diskriminierten deutschen Minderheit in Polen sowie eine von fast 1.200 Einwohnern unterzeichnete Petition abgelehnt hatte, die darauf abzielte, den Bildungsschaden zu minimieren, der durch den Entzug des Deutschunterrichts für ihre Kinder entsteht, hielt ich es für notwendig, auf die ethische Seite dieser Angelegenheit hinzuweisen. Das ist wichtig, denn paradoxerweise bekennen sich Politiker, die vor unseren Augen das demokratische System abbauen oder Menschen- und Bürgerrechte verletzen, nicht selten zu ihren angeblich christlichen Werten. Immerhin ist der Urheber der Diskriminierung, Przemysław Czarnek, immer noch Professor an der Katholischen Universität Lublin!

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Unterricht nur für die Klassen 1 bis 3

In einem Monat beginnt das neue Schuljahr, doch die Haltung des Bildungsministeriums zum Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache ändert sich nicht. Die bedeutet, dass die Kommunen, die im vergangenen Schuljahr beschlossen haben, die gekürzten Deutschstunden zu finanzieren, dies auch weiterhin tun müssen. Es gibt aber auch einige Gemeinden, die die Förderung beenden wollen.

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Nihil novi sub sole

Wir alle scheinen zu wissen, was die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, tut. Wenn man jedoch fragt, welche Assoziationen mit dieser Organisation verbunden sind, wird meist nur die Liste des Weltkulturerbes genannt. Diese Liste ist der bekannteste Nachweis für die Bedeutung eines Denkmals. Weltweit gibt es etwa tausend dieser Stätten. Nur 16 befinden sich innerhalb der heutigen Grenzen Polens, aber von diesen sind zum Beispiel die Jahrhunderthalle in Breslau, die Friedenskirchen in Jauer und Schweidnitz, das Schloss in Marienburgund die Silbermine in Tarnowitz Denkmäler des deutschen Kulturerbes.

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Die Gedanken sind frei

Enttäuschung

Vor zwei Wochen konnten wir in einer Medienmitteilung von Natalie Pawlik MdB, der Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, lesen: „Heute, am 28. Juni 2023, wurden im Bundeskabinett wesentliche Verbesserungen für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler durch die Änderung des Bundesvertriebenengesetzes auf den Weg gebracht. (…) Ich bin zuversichtlich, dass auch im Deutschen Bundestag eine breite Mehrheit die Änderung befürworten wird.“

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Die Gedanken sind frei

Auf schwäbische Art

Wenn ich an die Genossenschaft Agrária in Entre Rios, Brasilien, denke, scheint sie mir ein Vorbild für die soziale Rolle der Wirtschaft zu sein. Eine Aufführung einer deutschen (genauer: donauschwäbischen) Laienspielgruppe aus Entre Rios in Mosbach erinnerte mich an meinen Besuch in dieser deutschen Enklave im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Die Menschen, die ich dort kennenlernte, entpuppten sich plötzlich als hervorragende Schauspieler, die das große Publikum in Mosbach mit einem humorvollen Stück im donauschwäbischen Dialekt begeisterten.

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Die Gedanken sind frei

Bitterer Beigeschmack

Am Montag nahm ich an einer Sitzung des Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments teil, der nach mehreren Jahren eine Petition in Zusammenhang mit der Erweiterung der Stadt Oppeln aufnahm, die sich nachteilig auf die traditionell schlesischen Dörfer in den Vorstädten auswirkte. Wir erinnern uns, dass mit dieser Erweiterung Dörfer mit zuvor „gewonnenen” zweisprachigen Schildern diese Zweisprachigkeit verloren haben, und zugleich auch eine reale Chance verloren haben, ihre Vertreter in die lokale Selbstverwaltung zu wählen, da ihre Stimmen, die zuvor in ihren Gemeinden wichtig waren, zu einem unbedeutenden Zusatz bei den Wahlen zum Stadtrat von Oppeln wurden.

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