Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Breslau

„Der Vorstoß in den Weltenraum“

 

Oppeln/ Breslau: Das Institut für Auslandsbeziehungen und das Goethe-Institut Krakau geben gemeinsam eine Comic-Reihe heraus.

 

Die berühmtesten Schlesier heute sind wohl Joseph von Eichendorff, geboren 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor und der Literaturnobelpreisträger Gerhard Hauptmann, geboren 1862 in Ober Salzbrunn in Niederschlesien.

Heutige Persönlichkeiten, die man aus Schlesien kennt, sind wohl zum einen der Kinderbuchautor „Janosch“, geboren 1931 in Hindenburg, im heutigen Zabrze. Und zum anderen die beiden Nationalspieler Lukas Podolski, geboren 1985 in Gleiwitz und Miroslav Klose, geboren 1978 in Oppeln.

Das sind zumindest die Namen, die einem schnell in den Sinn kommen.

 

Vergessene schlesische Persönlichkeiten

 

„Aber es gibt natürlich viel mehr“, sagt Madeleine Hartmann, ifa-Mitarbeiterin der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft (DSKG). Zusammen mit dem Goethe-Institut Krakau und ihrer ifa-Kollegin Rosa Wesle, die bei der Deutschen Bildungsgesellschaft Oppeln (DBG) arbeitet, wollen sie der Öffentlichkeit andere, bisher weniger bekannte Schlesier vorstellen.

 

 

Breslaus Sehnsucht nach dem „Weltenraum“

 

Zum Beispiel die beiden Schlesier Johannes Winkler und Max Valier. 

Winkler und Valier gründeten 1927 in Breslau den „Verein für Raumschifffahrt“. Beide vom Typ her ein bisschen wie Elon Musk heute. Und beide waren sie elektrisiert von der Idee, in den „Weltenraum“ vorzustoßen. Mit dieser Idee waren sie nicht allein. In den 1920er Jahren waren viele von der Eroberung des Weltraums fasziniert. So zum Beispiel auch Fritz Lang, der Regisseur von „Metropolis“ (1927), der dem Thema einen ganzen Film widmen wollte – und das auch tat: Der Film „Frau im Mond“ erschien 1929 – unter Mitwirkung von Mitgliedern eben jenes Breslauer „Vereins für Raumschifffahrt“.

Die ursprüngliche Idee der drei Weltraumbegeisterten war es gewesen, eine Rakete zur Weltpremiere des Films zu starten. Das hatte aber leider nicht geklappt. Der Film schrieb trotzdem Geschichte und nach Johannes Winkler ist heute sogar ein Krater auf dem Mond benannt. Der Winkler-Krater. 

 

 

 

Comic als ansprechende Verpackung.

 

Der erste Band der Comic-Reihe, die sich außergewöhnlichen Schlesierinnen und Schlesiern widmet, heißt „Von Breslau zum Mond“ und erscheint noch in diesem Jahr.

Autor des ersten Bandes ist der Berliner Schriftsteller und Journalist Wolf Kampmann. Zeichnerin ist Bea Davies, die u. a. in New York an der „School of Visual Arts“ studiert hat. Die weiteren Comics sind von polnischen Künstlern: Der zweite Band wurde von Katarzyna Witerscheim gezeichnet und der dritte Band von Mikołaj Ratka. Die Drehbücher entwarf jeweils der Comicautor Tomasz Kontny.

 

Zwei weitere Bände

 

Ein weiterer Comic widmet sich der schlesischen Chemikerin Clara Immerwahr. Immerwahr war die erste Frau in Deutschland, die einen Doktor in Chemie (1900) erhielt. Zudem war sie verheiratet mit Fritz Haber, der 1918 den Nobelpreis in Chemie bekam und im Ersten Weltkrieg eine sehr prominente Rolle in der Entwicklung chemischer Waffen spielte. 

„Clara Immerwahr war dagegen. Sie war eine Pazifistin“, erzählen Madeleine Hartmann und Rosa Wesle.

Der dritte Band spürt dem Leben des Abenteurers und Afrikaforschers Emin Pascha nach. Emin Pascha, 1840 geboren als Eduard Schnitzer in Oppeln, arbeitete er zunächst als Arzt im Osmanischen Reich. Später wurde er Gouverneur der Provinz Äquatoria, heute ein Teil der Republik Südsudan.

„Unsere Idee war, dass die Comics auch gut im Deutschunterricht eingesetzt werden können“, erzählen Rosa Wesle und Madeleine Hartmann. Geplant sei, dass die Comics kostenfrei an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in der Region wie Bibliotheken und Organisationen der deutschen Minderheit zur Verfügung gestellt werden.

„Die Comics sind eine Möglichkeit, den Deutschunterricht ein bisschen aufzulockern und den Jugendlichen die deutsche Kultur und Sprache unterhaltsam näherzubringen“, fasst Rosa Wesle das gesamte Projekt zusammen. 

 

LS

 

 

City Bound Breslau

Der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit (BJDM) organisierte am ersten Oktoberwochenende das Projekt „City Bound Breslau“. Jugendliche aus der Oppelner Woiwodschaft und Schlesien machten sich auf den Weg, um die Stadt auf eine andere Art und Weise kennenzulernen. Neben Integration und Spaß suchte die Gruppe während einer Stadtrallye auch nach deutschen Spuren.

 

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„Ich bin unglaublich dankbar”

Von links: Pfr. Jerzy Witek, Vorsitzender der Edith-Stein-Gesellschaft, renate Zającykowska und Maria Kromp-Kropiowska, Direktorin des Edith-Sein-Hauses.
Foto:Edith-Stein-Haus

 

Am Dienstag wurde in Breslau der Edith-Stein-Preis verliehen. Jedes Jahr wird der Preis von einem Ehrenausschuss der Breslauer Edith-Stein-Gesellschaft vergeben. In diesem Jahr ging die Auszeichnung unter anderem an Renate Zajączkowska, die langjährige Vorsitzende der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau.

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Niederschlesisches Verbindungsbüro in Dresden

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (li.) und Krzysztof Bramorski, Bevollmächtigter für Internationale Beziehungen des Marschalls von Niederschlesien
Foto: UMWD, K. Hodun

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer übergab am 8. Juni die Schlüssel für ein Büro der Woiwodschaft Niederschlesien an Krzysztof Bramorski, den Bevollmächtigten für Internationale Beziehungen des Marschalls von Niederschlesien.

 

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Politische Lehrjahre in Oberschlesien

Er gehört zu den engagiertesten – heute jedoch vergessenen – Demokraten der Weimarer Republik: Karl Spiecker. Der Politiker der Zentrumspartei – und später der CDU – war von 1919 bis 1921 Beauftragter des Staatskommissars für die Überwachung der öffentlichen Ordnung in Breslau und in dieser Funktion von deutscher Seite in die Auseinandersetzungen um Oberschlesien involviert. Der Historiker Claudius Kiene hat nun eine erste Gesamtbiografie vorgelegt unter dem Titel „Karl Spiecker, die Weimarer Rechte und der Nationalsozialismus. Eine andere Geschichte der christlichen Demokratie“. Im Interview spricht er über dessen Zeit in Schlesien sowie über deren Nachwirkungen.

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„Untersuchen Sie es bitte genau”

 

 

Die zurzeit heißbegehrte OP-Gesichtsmaske hat Jan Mikulicz-Radecki erfunden. Und obwohl die Wikipedia ihn als einen „polnischen Chirurgen” bezeichnet, kennen die Österreicher diesen Wissenschaftler unter dem Namen Johann Freiherr von Mikulitsch-Radecki. Mehr noch, auch die Ukraine kann auf den genialen Mikulicz-Radecki Anspruch erheben, denn geboren wurde er im ukrainischen Czernowitz in der nördlichen Bukowina am Pruth.

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