Wenn man heute von der schlesischen Mundart spricht, denken viele sofort an Oberschlesien und den slawischen Dialekt. Die deutsche Mundart, die in Niederschlesien gesprochen wurde, ist nach dem Zweiten Weltkrieg in Schlesien fast ausgestorben, da ja die meisten Menschen die dem Dialekt mächtig waren, vertrieben wurden.
Schlesien Journal
Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wurden hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben – auch und besonders in Richtung Polen. Hierzulande haben sich die Menschen von Anfang an sehr solidarisch mit den Ukrainern gezeigt. Auch die deutsche Minderheit unterstützt die Flüchtlingshilfe. Wir haben uns an einigen Orten in der Region umgeschaut.
Das Jahr 2022 begann für die deutsche Minderheit in Polen mit einer unangenehmen Überraschung. Noch im Dezember 2021 hat der polnische Sejm beschlossen, die finanziellen Mittel für den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache zu kürzen. Zu Beginn des Jahres wurden dann Verordnungen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass diese Mittelkürzungen nur eine Minderheit betreffen werden: die deutsche Minderheit. Wie wird es nun weitergehen? Und welche anderen Themen und Projekte werden das Jahr 2022 bei der deutschen Minderheit bestimmen? Darüber sprechen wir mit Bernard Gaida, dem Vorsitzenden des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen.
In Kamenz (Kamieniec Ząbkowicki) in Niederschlesien befindet sich ein ganz außergewöhnliches Schloss. Marianne von Oranien-Nassau (1810 – 1883), die niederländisch-preußische Prinzessin, ließ es im 19. Jahrhundert erbauen. Als die Prinzessin 28 Jahre alt war, kam sie zum ersten Mal nach Kamenz. Denn hier hatte sie ein Stück Land von ihrer Mutter, Wilhelmine von Preußen (1774 – 1837), geerbt. Der jungen Prinzessin gefiel die Landschaft in Kamenz so gut, dass sie beschloss, hier ein Schloss zu bauen – eine Familienresidenz.
Heute nehmen wir Sie mit auf eine Reise in die Geschichte Schlesiens. Dabei entdecken wir die Geschichte des Bergbaus in Oberschlesien am Beispiel der Königin-Luise-Grube. Außerdem berichten wir vom Besuch des Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Bernd Fabritius in Oppeln. Dabei sicherte er der Minderheit die Unterstützung der Bundesregierung bei den Protesten gegen die Kürzung des Unterrichts in Deutsch als Minderheitensprache von drei auf eine Stunde zu.
Der Verband deutscher Gesellschaften hat am letzten Januarsonntag nach Lamsdorf eingeladen, um an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie, aber auch an das Schicksal aller Deutschen im Osten nach dem Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Nachdem die Feierlichkeiten letztes Jahr wegen der vielen Beschränkungen nur auf dem symbolischen Friedhof für die Opfer des Nachkriegslagers in Lamsdorf stattgefunden haben, wurde die Gedenkveranstaltung dieses Jahr wieder in traditioneller Form organisiert.
In dieser Sendung gibt es bei uns eine neue Folge aus der Reihe „Hallo DFK“. Diesmal besuchen wir den DFK Kreis Gleiwitz in der Woiwodschaft Schlesien. In der Woiwodschaft Schlesien sehen die Strukturen der DFKs völlig anders als in der Woiwodschaft Oppeln aus. In der Woiwodschaft Schlesien gehört jeder DFK einem von neun Kreisen an. Diese Kreise wiederum unterliegen alle dem Bezirk Schlesien – und der hat seinen Sitz in Ratibor. Der DFK Kreis Gleiwitz ist einer der neun Kreise.
Am 17. Dezember hat der polnische Sejm den Haushalt Polens für das Jahr 2022 verabschiedet. Damit hat die Mehrheit der Abgeordneten auch dafür gestimmt, die Bildungssubventionen für den Unterricht in Deutsch als Minderheitensprache um fast 40 Millionen Zloty zu kürzen. Für die deutsche Minderheit ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht, auch wenn ihre Vertreter betonen, dass ein solcher Schritt vor allem die Schüler, Lehrer und nicht zuletzt die Gemeinden als Schulträger treffe.
Heute stellen wir Ihnen Christoph Ralla vor. Seit seiner Geburt wohnt er in seinem Elternhaus in Ottmütz, wo sein Vater 1921 eine Mühle gebaut hatte. Christoph Ralla weiß sehr viel über seine Heimat. Aus Ottmütz in der Gemeinde Stubendorf auszuziehen kam für ihn nie infrage. Seit jeher engagiert sich Christoph Ralla in seinem Heimatort und der Gemeinde für die deutsche Sprache und die deutsche Kultur.
Am 2. Dezember 1991, also vor 30 Jahren, wurde die Stiftung für die Entwicklung Schlesiens als Institution der deutschen Minderheit gegründet. Die Stiftung wirkt vor allem in der Woiwodschaft Oppeln, unterstützt aber auch die Woiwodschaften Schlesien und Niederschlesien. Während der drei Jahrzehnte ihres Bestehens haben sich die Tätigkeitsschwerpunkte der Stiftung verändert – inwiefern, das erfahren Sie hier.