Dass es in Breslau keine Auguste-Schmidt-Straße gibt, ist wirklich eine Schande. Denn die am 3. August 1833 in Breslau geborene künftige Lehrerin, Schriftstellerin und Aktivistin Auguste Schmidt ist eine der bedeutendsten Töchter Niederschlesiens. Sie war ein richtiges Multitalent.
Superheldinnen
„Wenn Du nicht willst, dass ‚Bobbys letzte Nacht‘ auch deine letzte Nacht wird, dann sagst du die Premiere ab!“ – solche und andere Drohungen musste sich im Januar 1933 der jüdische Schauspieler, Regisseur und Theatergründer Walter Weinlaub anhören. Da konnte der am 24. Januar 1901 in Kreuzburg geborene Weinlaub noch nicht wissen, dass dies seine letzten Tage in seiner Heimatstadt sein werden.
Er konnte Geige, Harfe, Waldhorn und Trompete spielen. Wie es sich für einen „Stadtmusicus“ gehört. Mit großer Wahrscheinlichkeit konnte Johann Benjamin Bilse sogar alle Instrumente in seiner Liegnitzer Stadtmusikkapelle spielen. Schließlich hatte er jeden einzelnen seiner Berufsmusiker persönlich ausgebildet.
Wenn in deinem Wohnzimmer eine prächtige schlesische Landschaftsmalerei hängt, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass es ein Bild von Gertrud Staats ist. Denn inzwischen sind die Bilder der am 21. Februar 1859 in Breslau geborenen Malerin ziemlich begehrt. Eine Überprüfung lohnt sich dennoch, denn Staats hat vor allem schlesische Landschaften gemalt.
In seinem Heimatort Tempelhof, einem kleinen Dorf inmitten der Wälder der Gemeinde Chronstau, steht für Joachim Halupczok ein Denkmal. Es ist eine Statue aus Bronze, die den erfolgreichen Radrennfahrer auf seinem Lieblingsfortbewegungsmittel zeigt: dem Fahrrad.
Ein Krater auf der Venus heißt ihr zu Ehren Cunitz. Schon als Kind war die im Jahr 1610 in Schweidnitz geborene Maria Cunitz ganz anders als die Mädchen in ihrem Alter. Angeblich wollte sie nie mit Puppen spielen, konnte dafür aber schon mit fünf Jahren perfekt lesen.
Gäbe es eine oberschlesische Version des berühmten Romans „Little Women“, dann wäre die Schriftstellerin Elisabeth Grabowski die kluge, ambitionierte Jo gewesen. Wie Jo hatte Elisabeth drei begabte Schwestern: die Malerin Hedwig, dann Gertrud, ebenfalls Schriftstellerin und Martha, deren Leidenschaft die Musik war. Das Leben der Schwestern, vor allem aber das von Elisabeth Grabowski, ist ein perfektes Filmdrehbuch.
Diese Woche starten wir mit einer neuen Artikelreihe und präsentieren die Superhelden und Superheldinnen Schlesiens, herausragende Persönlichkeiten, die große Erfolge in der Wissenschaft, Kunst oder Sport, erzielt haben. „Superhelden_innen Schlesiens“ ist ein Projekt des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Unser erster Held ist Dr. Alfred Bielschowsky.