Mit Rafał Bartek, dem Vorsitzenden des Oppelner Sejmik, spricht Rudolf Urban über die vergangene Wahlperiode, die Arbeiten des Sejmik und die Chancen auf eine weitere Mitregierung der Schlesischen Regionalpolitiker in der Woiwodschaft.
Zuzanna Donath-Kasiura
Mitte Dezember präsentierten die deutsche Minderheit und der Schlesische Selbstverwaltungsverein ein neues politisches Projekt unter dem Namen „Schlesische Regionalpolitiker“. Unter diesem Banner will man zukünftig gemeinsam bei Wahlen antreten. Dies hat zur Folge, dass die deutsche Minderheit bei Wahlen nicht mehr unter dem bisher bekannten Namen zu finden sein wird. Was dies für die deutsche Minderheit bedeutet, darüber sprechen wir mit Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln und Vorstandsmitglied der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD).
Am Montag dieser Woche (08.01.) kamen Vertreter der deutschen Minderheit und mit ihr verbundene Kommunalpolitiker aus der Region Oppeln zum Neujahrsempfang zusammen. Traditionell war es eine Möglichkeit für ein erstes Resümee des vergangenen Jahres sowie ein Ausblick auf die kommenden Monate.
Wie war das Jahr 2023 für die Deutschen in Polen? Das fragten wir Aktivisten der Deutschen Minderheit in Polen, Politiker und Diplomaten.
Eine Studienreise, ein Herbsttreffen, ein Ausflug nach Wien, eine Denkmalrenovierung und das Finale eines Skat-Turniers – in den Deutschen Freundschaftskreisen (DFKs) ist momentan wieder einiges los. Die DSKG in Waldenburg bekam zudem kürzlich Besuch vom Deutschen Generalkonsul in Breslau, Martin Kremer.
Im Rahmen des 28. Schlesienseminars (siehe Seite 5) fand am Mittwoch vergangener Woche (25.10.) im Plenarsaal „Orła Białego“ des Marschallamts der Woiwodschaft Oppeln eine Podiumsdiskussion mit dem früheren Deutschen Botschafter in Polen, Rolf Nikel, und dem früheren Polnischen Botschafter in Deutschland, Dr. Andrzej Byrt, statt. In dem Gespräch, das von der Journalistin Dr. Katarzyna Kownacka moderiert wurde, ging es im Kern um die Lage und die Perspektiven der deutsch-polnischen Beziehungen.
Das Ergebnis der letzten Parlamentswahlen ist für die Deutsche Minderheit enttäuschend. Nach 18 Jahren haben wir unseren einzigen Vertreter im polnischen Parlament, Ryszard Galla, verloren. Auch einen Senatssitz konnten wir für Henryk Lakwa nicht gewinnen, obwohl sein Ergebnis von fast 30.000 Stimmen Respekt und Vertrauen in eine bessere Zukunft und vor allem in ein gutes Ergebnis bei den nächsten Kommunalwahlen, die im Frühjahr 2024 stattfinden, weckt. Dennoch stellt sich die Frage: Warum wurden die Vertreter der Deutschen Minderheit so hart beurteilt? Wir haben diese Frage an diejenigen gerichtet, die neben Ryszard Galla und dem Vorsitzenden der Oppelner SKGDund des VdG, Rafał Bartek, bei der Anzahl der bei den Wahlen für die Liste der Deutschen Minderheit gesammelten Stimmen an der Spitze lagen.
Vergangene Woche (19. bis 21. Oktober) fand im Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln die wissenschaftliche Konferenz „(Selbst)darstellungen – Kultur und Gedächtnis von Minderheiten in Ausstellungsprojekten“ statt. Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen den internationalen Experten stand die Frage, wie Minderheiten – zum Beispiel Friesen, Sorben, Kaschuben oder Karpatendeutsche – ihre Geschichte sowie ihr kulturelles und sprachliches Erbe in Museumsausstellungen präsentieren können.
Um 21 Uhr wurden die Wahllokale im ganzen Land geschlossen und die ersten Umfrageergebnisse deuten auf einen Sieg der sog. Demokratischen Opposition hin. Ob die deutsche Minderheit im Sejm bleiben wird, ist bislang unbekannt.