Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Versprechen noch nicht erfüllt

Das Tor des Lagers Zgoda

Darauf warten die Opfer schon seit Jahren und die deutsche Minderheit genauso: Der Kattowitzer Kreisvorstand des DFK Schlesien bemüht sich in der letzten Zeit immer intensiver um eine neue Tafel am Tor des ehemaligen Nachkriegslagers „Zgoda“. Bis heute wurde das Leid deutscher Opfer dort nicht vermerkt.

 

Zwar können Besucher am Lagertor dessen kurzgefasste Geschichte auf einigen imposanten Tafeln lesen, doch hauptsächlich wird darauf nur auf Geschehnisse während des Krieges in Schwientochlowitz aufmerksam gemacht: „Wir versuchen schon seit Jahren etwas zu machen, damit dort auch das, was nach dem Krieg passiert ist, vermerkt wird. Im Moment kann man leider unmittelbar am Tor nichts darüber erfahren“, sagt Vorsitzender des DFK Kattowitz Eugeniusz Nagel. Nagel macht auf die Tatsache aufmerksam, dass noch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 das sogenannte Lager Zgoda in Betrieb war. Das ehemalige nationalsozialistische Lager wurde damals in ein kommunistisches umgewandelt, in dem tausende unschuldige Deutsche, auch Frauen und Kinder, ums Leben kamen.

 

Vor einigen Jahren versprach die Selbstverwaltung der Stadt Schwientochlowitz, dass die  Information am einzigen erhaltenen Relikt des Lagers – dem Tor von Zgoda – noch revidiert wird: „Dies war eine der Bedingungen, warum wir überhaupt mit den jetzigen Tafeln einverstanden waren. Die Verwaltung sollte auf dem Gelände noch irgendwo eine zusätzliche Tafel anbringen, die die ganze Geschichte des Lagers beschreibt“, so Eugeniusz Nagel. Bis heute wurde aber das Versprechen nicht in die Tat umgesetzt, deswegen schickte der DFK ein Schreiben direkt an den Stadtpräsidenten Dawid Kostempski mit der Bitte die Bemühungen um die Tafel wiederaufzunehmen: „Nur somit können wir sicherstellen, dass die Erinnerung an das Leid der Opfer nicht in Vergessenheit gerät“, so die Unterzeichner des Briefes.

 

Noch hat sich der Stadtpräsident zu dem Schreiben nicht geäußert. Die deutsche Minderheit erfreut sich aber bei der Initiative zahlreicher Unterstützer. Sechs andere schlesische Vereine haben den Appell an Kostempski ebenfalls unterschrieben.

 

Łukasz Biły 

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