Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Von Berggeistern und Wassermännern

Bereits zum vierten Mal organisierte der Verein Pro Liberis Silesiae die deutschsprachigen Theaterbegegnungen
Bereits zum vierten Mal organisierte der Verein Pro Liberis Silesiae die deutschsprachigen Theaterbegegnungen

Bereits zum vierten Mal organisierte der Verein Pro Liberis Silesiae die deutschsprachigen Theaterbegegnungen. Auch in diesem Jahr kamen viele Schultheatergruppen aus der ganzen Woiwodschaft, obwohl das Thema kein leichtes war.

 

Nachdem nämlich die Märchen der Gebrüder Grimm, Janoschs und Helme Heines in den Vorjahren auf der Bühne in Tarnau (Tarnów Opolski) präsentiert wurden, war 2015 das Motto „Schlesische Sagen- und Märchenwelt“. „Wir wollen ja auch unsere Region den Kindern näher bringen und da eignen sich die Sagen und Märchen wunderbar dazu“, sagte im Vorfeld die Chefin des Vereins Dr. Margarete Wysdak und fügte hinzu, dass das Thema auch den Lehrern beim Regionalunterricht helfen kann.

Und so spielten einige Gruppen bekanntere Sagen von Berggeistern und Wassermännern nach, andere verbanden verschiedene Märchen zu einer neuen Geschichte, es gab aber auch Platz für unbekannte lokale Sagen. Jede von den sieben Theatergruppen, die beim Festival aufgetreten sind (die Schule in Raschau (Raszowa), die der Pro Liberis Silesiae leitet, trat dabei außer Konkurrenz auf), hat sich sichtlich intensiv mit der schlesischen Sagen- und Märchenwelt auseinandergesetzt.

Für die Betreuer war es ebenfalls eine Möglichkeit, sich an Geschichten aus ihrer Kindheit zu erinnern. So erzählte Kornelia Glagla, Lehrerin aus Nakel (Nakło), wie sie als Kind von den Erwachsenen mit Gruselgeschichten erschreckt wurde, damit sie nicht auf eigene Faust die Umgebung erkundet. Und auch die Kinder konnten nach ihrem Auftritt noch weiter in der Sagen- und Märchenwelt verweilen, denn für sie wurde eine Erlebniswelt geschaffen, in der sie die Geschichten nachzeichnen, -kneten und –lesen konnten.

In dieser Zeit musste sich die dreiköpfige Jury der schwierigen Aufgabe widmen, die Gewinner zu ermitteln. „Ich denke, alle sollten sich als Sieger fühlen, und wir werden lange überlegen müssen, wem wir den ersten Platz vergeben. Einfach wird es nicht“, sagte Jurymitglied Marcin Tumulka, langjähriger Fernseh- und Radiojournalist.

Schließlich einigen sich die Juroren, dass die Kinder aus der Schule in Goslawitz (Gosławice) bei Guttentag (Dobrodzień) in diesem Jahr den ersten Platz bekommen, gefolgt von der Theatergruppe aus Slawitz (Sławice) bei Dambrau (Dabrowa) und Nakel in der Gemeinde Tarnau. Als Trophäe gab es für die Gewinnerschulen – wie könnte es auch anders sein – jeweils eine Statuette des Rübezahl.

Die Organisatoren denken schon jetzt an das kommende Jahr und ein neues Leitmotiv für die Theaterbegegnungen. Dass sie stattfinden, steht schon einmal fest.

 

Rudolf Urban

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