Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Von Jung bis Alt

Foto 1: Während des Kulturtreffens präsentierten sich zum Beispiel die Traditionsgruppen.  Foto: Bernard Gaida.
Foto 1: Während des Kulturtreffens präsentierten sich zum Beispiel die Traditionsgruppen. Foto: Bernard Gaida.

Schon zum 17. Mal wurde am 25. Juni das Niederschlesische Kulturtreffen veranstaltet. Beim traditionellen Treffen, dass man dieses Mal in Kreisau hielt, beeindruckte vor allem die Vielfalt der deutschen Künstler.

 

Selten hat ein deutsches Fest in der Region um Breslau so eine lange Tradition wie das Niederschlesische Kulturtreffen. Schon vor Jahren wurde die erste Veranstaltung durchgeführt, bei der sich Kulturgruppen der deutschen Minderheit aus der Woiwodschaft Niederschlesien und nicht nur aus dieser präsentieren konnten. Damals schlug die Veranstaltung so ein, dass das Treffen jedes Jahr wiederholt wurde.

 

Wie zu erwarten war, stand im Zentrum der Reden zum diesjährigen Kulturtreffen der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag. „Die deutsche Minderheit in Polen sollte bei der Pflege ihrer kulturellen Identität und ihrer Muttersprache unterstützt werden“, sagte die  Vorsitzende der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau Renata Zajączkowska in Anspielung auf das von polnischen und deutschen Steuergeldern finanzierte Fest. Zwar habe sich in den letzten 25 Jahren „vieles positiv geändert“, doch „das heißt aber nicht, dass es keine Probleme mehr gibt“, so die Vorsitzende. Um das Vertrauen und die Freundschaft weiter zu erhalten, müssen beide Seiten sich darum bemühen, meinte Zajączkowska.

 

Nachdem auch der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften Bernard Gaida eine Rede im Sinne des Nachbarschaftsvertrags hielt, lud Renata Zajączkowska ein „zu schauen, was die Nachbarn aus den DFK vorbereitet haben“. Und die hatten dieses Mal vieles zu bieten. Mit sechs Kulturgruppen sowie einem Solisten wurde das Programm von zehn Uhr an bis in den Abend mit deutscher Musik und Tanz gefüllt. Dabei fanden sich im Programm nicht nur Traditionsgruppen wie der Waldenburger Chor „Freundschaft“ wieder, sondern auch Kindergruppen, die den Nachwuchs der Gesellschaft für die nächsten Jahre stellen sollen.

 

Im Hinblick auf die Regionen konzentrierte man sich nicht nur auf die Woiwodschaft Niederschlesien. So hat man zum Beispiel auch jeweils eine Gruppe aus Schneidemühl sowie Grünberg eingeladen. Zum Finale des Festes sang der junge schlesische Sängers Sven Solisch.

 

Was besonders gut ankam: Viele der Künstler sind in traditionellen, regionalen Trachten aufgetreten. Dies war jedoch nicht das einzige regionale Element. Außer traditioneller Musik, brachte beispielsweise die Gruppe aus Liegnitz einige Elemente ihres Auftrittes in der oberschlesischen Mundart. Nicht nur dafür gab es für den Gruppenleiter und Chef der Deutschen aus Liegnitz Jürgen Gretschel Komplimente: „Herr Gretschel war für uns auch der Moderator und hat seine Sache wirklich gut gemacht, ein großes Lob an ihn“, sagte Renata Zajączkowska über den Aktivisten, den viele als „die lebende Enzyklopädie“ bezeichnen.

 

Die Beliebtheit des Niederschlesischen Kulturtreffens beruht aber nicht nur auf Musik oder  Trachten, sondern auch darauf, dass man versucht, bei dem Veranstaltungsort zu variieren. Als Austragungsort wird nicht immer Breslau gewählt, sondern in den letzten Jahren auch zum Beispiel Orte wie der Palast in Klitschdorf oder dieses mal eben Kreisau.

 

Auf die nächste Auflage der Veranstaltung darf man schon jetzt gespannt sein.

 

Łukasz Biły

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