Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Willkommen in Neustadt

 

 Mit dem Weiberberg, dem Hochschar und dem Kepernik haben wir in den vergangenen Wochen anspruchsvolle Wanderziele vorgeschlagen, die nicht für jeden erreichbar sind. Diesmal laden wir auf eine gemütliche, aber interessante Wanderung durch das Oppagebirge ein.

 

Das Franziskanerkloster ist wenige hundert Meter vom Gipfel des Ziegenbergs entfernt.
Fotos: Łukasz Malkusz

 

Unsere Wanderung beginnen wir im Stadtzentrum von Neustadt (Prudnik), nicht weit vom Stadtpark entfernt. In der Gegend gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten, Platz ist praktisch immer problemlos zu finden. Ans Ziel wird uns der rote Wanderweg führen, dessen Zeichen zwar in der Stadt etwas schwerer zu erblicken sind als in der Natur, in der Nähe des städtischen Schwimmbads sollte uns das aber mühelos gelingen. Bereits am Anfang erwarten uns einige Sehenswürdigkeiten, die Stadt selber ist aber eines separaten Ausfluges würdig.

 

 

Raus aus der Innenstadt

 

Die roten Zeichen führen uns durch den Park und Wohnsiedlungen aus der eigentlichen Stadt heraus in das Viertel Lindenvorwerk (Lipy). Dieser kleine Stadtteil gehört nicht zu den bekanntesten Ecken in Neustadt, hat aber trotzdem interessantes zu bieten. Direkt am Wanderweg befinden sich die barocke Antoniuskapelle aus dem 18. Jahrhundert und ein Gutshof aus dem Jahre 1899, der bis 1945 der Familie Fipper gehörte.

Lindenvorwerk markiert die Hälfte unserer Wanderung. Von hier aus dauert es noch etwa eine halbe Stunde, bis wir am Franziskanerkloster angelangt sind, das sich am nordöstlichen Rand einer Hügellandschaft befindet, die als Neustädter Wald bezeichnet wird.

 

 

Am Rande des Neustädter Waldes

 

Die ersten Gebäude des Franziskanerklosters wurden Mitte des 19. Jahrhunderts auf Land gebaut, das dem Metzgermeister Franz Schneider aus Neustadt gehörte. Ab 1852 wohnten hier einige Mönche, die aber schon 1855 durch die preußischen Behörden gezwungen wurden, den Ort zu verlassen. Für länger kamen sie 1887 zurück.  Im Jahr 1900 wurde das heutige Kloster gebaut. Erneut mussten die Mönche das Kloster für die Jahre 1954-1957 räumen, diesmal wurden sie dazu von den Behörden der Volksrepublik Polen gezwungen. Innerhalb dieser Zeit war hier ein Jahr lang  Kardinal Stefan Wyszynski inhaftiert. Heute besteht die Möglichkeit, seine Zelle zu besichtigen.

 

 

Auf der Aussichtsplattform ist man nur auf 331 Metern, trotzdem bietet der Holzturm den schönsten Ausblick auf Neustadt
Foto: Łukasz Malkusz

 

Vom Kloster ist es ein kurzer Weg auf den Gipfel des Ziegenbergs. Mit 316 Metern liegt die Spitze nur circa 50 Meter höher als die Altstadt von Neustadt, bietet aber dank dem 15 Meter hohen Aussichtsturm einen Ausblick auf die ganze Stadt, naheliegende Dörfer und die Hügel des Neustädter Waldes. Der Spaziergang auf den Ziegenberg ist keineswegs schwierig und sollte maximal eineinhalb Stunden in Anspruch nehmen, wer aber über wenig Zeit oder Ausdauer verfügt, kann es sich viel einfacher machen. Ein relativ großer Parkplatz befindet sich zwischen dem Gipfel und dem Kloster, man kann also mit dem Auto bis dahin kommen und die Wanderung auf wenige Minuten begrenzen.

 

 

 

Łukasz Malkusz

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