Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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„Wir bleiben aktiv“

Delegierte bei der Jahresversammlung der SKGD
Foto: R.Urban

Drei Monate nach dem eigentlich geplanten Datum der Jahresversammlung der Sozial-Kulturelen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien kamen die Delegierten am vergangenen Samstag (22.08.) in Sakrau in der Gemeinde Polnisch Neukirch zusammen, um auf das letzte Jahr zurück zu blicken und Pläne für die Zukunft zu schmieden.

 

Wenn nicht Maskenpflicht herrschen würden, sobald man seinen Sitzplatz verlässt, und nicht an jeder Ecke Desinfektionsmittel bereitstünden, könnte man auf den ersten Blick meinen, es war eine Jahresversammlung wie jede der 30 davor. Doch gerade wegen des Coronavirus, das zum Maskentragen und häufigeren Händewaschen zwingt, war es keine „normale“ Versammlung der Delegierten. Das Virus und die Folgen der Schutzmaßnahmen waren deutlich zu spüren auch in den Reden, Berichten und Plänen der SKGD im Oppelner Schlesien. Zum Jahr 2019, das ja eigentlich im Mittelpunkt der Diskussion stehen sollte, sagte der SKGD-Vorsitzende Rafał Bartek u.a.: „Ich möchte allen von Herzen für das Engagement im vergangenen Jahr danken. Es war wahrscheindlich das letzte Jahr, in dem alle unsere Aktivitäten wie bisher durchgeführt wurden. Die Covid19-Pandemie hat die ganze Welt auf den Kopft gestellt und infolge dessen musste sich auch unser Handeln ändern“.

 

Online ist angesagt

SKGD-Vorsitzender Rafał Bartek
Foto: R.Urban

Die Zahl von 418 Kleinprojekten in den einzelnen Ortsgruppen im Rahmen der Begegnungsstättenarbeit aus dem Vorjahr werden in diesem Jahr deshalb ebensowenig erreicht, wie 150 Projekte, die das Deutsche Konsulat in Oppeln finanziell unterstützt. Auch die Märchennächte in ausgewählten DFKs sowie Tagesausflüge, an denen noch im vergangenen Jahr 1200 Mitglieder teilgenommen haben, werden wegfallen. „Wir bleiben aber aktiv und setzen vor allem auf das Internet. Einige Wettbewerbe, wie „Jugend trägt Gedichte vor“ oder „Superstar“ sind auch in der online-Form gut angenommen worden. Wir arbeiten auch daran zu unserem 30. Jubiläum, das wir in diesem Jahr eigentlich groß feiern wollten, Konzerte zu veranstalten, die online stattfinden werden. Auch das Programm der diesjährigen Deutschen Kulturtage muss an die Sitaution angepasst werden und wir bedauern, dass einige beliebte Projekte, wie das Oktoberfest, einfach nicht stattfinden werden“, sagt die Generalsekräterin der Oppelner SKGD Zuzanna Donath-Kasiura. Und Rafał Bartek betont, dass man in der Corona-Pandemie in den DFKs auf Projekte nicht verzichten sollte. Diese können zwar nicht immer in Form von Treffen stattfinden, man könne aber vor allem im Jubiläumsjahr auf Publikationen, Vorträge für kleinere Gruppen oder andere Maßnahmen setzen. „Schauen Sie sich in den anderen DFKs um, gucken Sie, was dort gemacht wird und übernehmen Sie diese Ideen, damit wir als Organisation zeigen, dass wir weiterhin aktiv sind und unseren Mitgliedern etwas bieten wollen und können“, sagte SKGD-Chef Bartek.

 

Satzungsänderungen

Geheime Wahlen zum Schlichtungsausschuss
Foto: R.Urban

Neben der obligatorischen Annahme der Berichte über die Tätigkeit und die finanzielle Lage der Oppelner SKGD, sowie der Ergänzungswahl zum Schlichtungsausschuss, bei der Harald Brol aus Krappitz Krystian Baldy aus Lugnian abgelöst hat, standen in diesem Jahr auch einige Satzungsänderungen auf dem Programm. Zum einen ging es um die Erweiterung des Tätigkeitsprofils der deutschen Minderheit in Oppeln um den Denkmalschutz oder eine Verlagstätigkeit. Diese Änderungen seien nötig, wie Vorstandsmitglied Norbert Rasch erklärte, weil die SKGD um Fördermittel bei unterschiedlichen Institutionen für Projkete in vielen Bereichen wirbt, die zwar mit den Zielen der Minderheit übereinstimmen, aber nicht eindeutig in der Satzung verankert wurden.

 

Zum anderen wurde aber konkreter festgelegt, wer Mitglied der deutschen Minderheit in Polen sein darf. Nach der nicht ohne Diskussion verlaufenen Abstimmung, müsse von nun an ein ordentliches DFK-Mitglieder (davon sind die Fördermitglieder befreiet) die polnische Staatsbürgerschaft besitzen. Hintergrund dieser Änderung sei, wie die Vorstandsmitglieder betonten, die deutsche Minderheit bilden ja polnische Staatsbürger, die zu einer anderen Nation gehören und nicht etwa Bundesbürger, die sich in Polen niedergelassen haben.

 

Auszeichnungen

Mitglieder der deutschen Minderheit wurden mit Dan kurkunden des Deutschen Botschafters und der Auszeichnung für Verdienste um die Wowiodschaft Oppeln geehrt.
Foto: VdG/Anna Scześniok

Die Jahresversammlung wurde auch dazu genutzt, längjährige aktive Mitglieder der Oppelner Deutschen Minderheit auszuzeichnen. Eine Dankurkunde des Deutschen Botschafters „für bedeutende Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit überreichte die deutsche Konsulin in Oppeln Birgit Fisel-Rösle zehn Mitgliedern: Sylwia Białończyk, Zuzanna Donath-Kasiura, Waldemar Gaida, Rudolf Gerlic, Łukasz Jastrzembski, Włodzimierz Kierat, Maria Neumann, Joanna Szubert, Rudolf Urban und Jacek Wróbel.

 

Eine Auszeichnung für Verdienste um die Woiwodschaft Oppeln überreichten die Vorstandsmitglieder der regionalen Selbstverwaltung Roman Kolek und Szymon Ogłaza drei verdienten DFK-Mitgliedern: Henryk Hojdem, Paweł Ryborz und Ilona Wochnik-Kukawska.

 

Rudolf Urban

 

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