Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wirtschaftskammer Schlesien arbeitet mit Hochdruck

Ende September dieses Jahres trafen in Konty bei Oppeln mehrere Dutzend Unternehmer aus der Gemeinde Tarnau zum Silesia Meet Up zusammen. Es handelt sich um eine neue Formel zur Integration lokaler Unternehmen, die den Firmeninhabern Informationen über Institutionen des Unternehmensumfelds, finanzielle Unterstützungsmaßnahmen und über sie selbst bietet. Ihre Angebote stellten dabei das Oppelner Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung, die Stiftung für Entwicklung Schlesiens und die Wirtschaftskammer Schlesien vor.

 

Während des Treffens stellten Geschäftsleute von mehreren Dutzend Unternehmen aus der Gemeinde Tarnau zunächst kurz ihre Firmen vor. Anschließend gab es Gelegenheit zu direkten Gesprächen. Zu den am häufigsten genannten Problemen lokaler Unternehmen gehört die Marktbeherrschung durch Tycoons, die nur schwer zu durchbrechen ist. Zudem spüren die Unternehmer den Anstieg der Produktionskosten bereits deutlich und fürchten sich vor den angekündigten Erhöhungen der Strom- und Gaspreise, die ihrer Meinung nach zu ernsthaften finanziellen Problemen führen können. Sie lobten umso mehr die Idee des Treffens, weil man sich so besser kennenlernen und zusammenarbeiten könne, und in der Einigkeit liege ja die Kraft. Claudius Badura, Vorsitzender der Wirtschaftskammer Schlesien, betonte, dass es sich bei dem Treffen um eine gemeinsame Initiative der WK Schlesien, des Tarnauer Gemeindevorstehers Krzysztof Mutz und des Oppelner Zentrums für wirtschaftliche Entwicklung (OCRG) handelte. Letzteres wurde bei dem Treffen durch seinen Leiter Tomasz Hanzel vertreten. Auch der Vorsitzende der Stiftung für Entwicklung Schlesiens, Henryk Wróbel, konnte erfolgreich zur Teilnahme am Silesia Meet Up bewegt werden.

Unterstützung auf dem Präsentierteller
„Unser Ziel ist es, dieses Projekt zu einer festen Größe in unserem Kalender zu machen. Wir nähern uns allerdings dem Ende dieses Jahres und alles deutet darauf hin, dass wir nicht in der Lage sein werden, bis Dezember 2021 ein weiteres solches Treffen vorzubereiten. Sollte dies der Fall sein, werden wir es aber sicherlich im nächsten Jahr organisieren“, sagte der Vorsitzende der Wirtschaftskammer Schlesien Claudius Badura. Und sein Stellvertreter Norbert Rasch fügte hinzu: „Unser Ziel ist es, dass die Treffen im Rahmen des Silesia Meet Up in regelmäßigen Abständen stattfinden und auch von anderen Gemeinden ausgerichtet werden.“ Die Chancen dafür stünden gut, denn positive Rückmeldungen nach dem ersten Treffen gebe es zuhauf: „Sie wurden unter anderem vom Direktor der OCRG, Tomasz Hanzel, und dem Vorsitzenden der Stiftung für Entwicklung Schlesiens, Henryk Wróbel, geäußert, der gleichzeitig ankündigte, dass er an weiteren derartigen Treffen teilnehmen werde, weil dies der richtige Weg sei“, so Claudius Badura. Die Unternehmer ihrerseits betonten, dass diese Form der Zusammenkunft absolut zu ihnen passt, unter anderem weil sie in einer gemütlichen Atmosphäre stattfindet und man nicht weit fahren muss. Sie würdigten auch die Tatsache, dass es sich dabei nicht um irgendeine Zusammenkunft von 200 Leuten aus 200 Unternehmen handelte, sondern um ein Treffen von Vertretern von etwa 20-40 Unternehmen aus einer bestimmten Gemeinde. Im Übrigen können Unternehmer während solcher Treffen herausfinden, was die Wirtschaftskammer Schlesien, das OCRG und die Stiftung für Entwicklung Schlesiens ihnen anbieten und wie sie ihnen helfen können. Letztere kann mit ihrem Produkt an allen behandelten Themen partizipieren. Damit erhalten Unternehmer jeweils ein Angebot auf hohem Niveau und auf dem sprichwörtlichen Präsentierteller und dabei auch präzise Antworten von kompetenten Personen auf jede gestellte Frage.

 

Beim Silesia Meet Up in Tarnau verfolgte man mit großem Interesse die Rede von Henryk Wróbel, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung für Entwicklung Schlesiens (stehend)
Foto: WK „Schlesien“

Unternehmern entgegenkommen
„Wir machen keinen Hehl daraus, dass eines der wichtigsten Ziele des Silesia Meet Up darin besteht, dass unsere Wirtschaftskammer mit ihrer Erfahrung Mitgliedsunternehmen wirksam ansprechen und weitere gewinnen möchte. In unserer Wirtschaftskammer sind bereits über 200 Unternehmen vertreten, was ein enormes Potenzial darstellt! Wir wissen auch, dass die Unternehmen nicht immer Zeit haben, unseren Hauptsitz zu besuchen, also gehen wir auf sie zu. Bei Treffen wie dem Silesia Meet Up können Unternehmer herausfinden, was wir ihnen bieten können, und ich denke, da gibt es eine Menge. Schließlich sind wir ein wichtiges Bindeglied in der Zusammenarbeit mit dem Oppelner Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung und der Stiftung für Entwicklung Schlesiens“, verwies Claudius Badura. Und weiter: „Unser Verbandsangebot für Unternehmen ist derzeit sehr breit gefächert, denn die Wirtschaftskammer Schlesien will sich in dieser Hinsicht profilieren. Wenn beispielsweise EU-Gelder für Entwicklung und Investitionen fließen, müssen sie, bevor sie lokale Unternehmen und Familienbetriebe erreichen, die Verwaltungsinstitutionen des Unternehmensumfelds durchlaufen. Wir haben diese Wege bereits erprobt und wollen diese Erfahrungen weitergeben. Ich betrachte dies als unseren großen Vorteil. Im Übrigen hängt die Einladung von Unternehmensvertretern zum Silesia Meet Up davon ab, wo ein bestimmtes Treffen stattfindet. Dies funktioniert auf der Grundlage einer engen Zusammenarbeit mit Gastgebern aus der jeweiligen Region – einem Gemeindevorsteher oder Bürgermeister, der die in seinem Gebiet tätigen Unternehmen bestens kennt. Eigentlich ist er es, der diese Unternehmen einlädt. Allerdings vereint die Wirtschaftskammer Schlesien auch Unternehmen aus den jeweiligen Regionen und wenn wir ein solches Treffen organisieren, informieren wir sie darüber, dass so etwas stattfindet, damit sie auch teilnehmen können.“

Der richtige Moment
Die Vorteile eines solchen Erfahrungsaustauschs hat auch der Gemeindevorsteher von Tarnau, Krzysztof Mutz, erkannt. Immerhin mussten durch das Coronavirus ähnliche Treffen, die es bereits zuvor gab, auf Eis gelegt werden. „Als die Wirtschaftskammer Schlesien den Vorschlag machte, diese Idee wieder aufzugreifen, hielt ich dies für den richtigen Zeitpunkt. Wir wollten Unternehmer aus unserer Gemeinde gemeinsam einladen und ihnen Institutionen des Unternehmensumfelds zeigen“, sagt Krzysztof Mutz und fährt fort: „Das Feedback war sehr positiv, deshalb wollen wir solche Treffen öfter organisieren. Sicherlich werden wir im neuen Programmierungszeitraum der EU-Mittel erneut Wirtschaftsförderungseinrichtungen einladen, um zu erfahren, was jede von ihnen anbieten kann. Das ist wichtig, denn die Unternehmer sagen, dass der persönliche Kontakt für sie am wichtigsten ist. Wir beginnen nun also, in den westlichen Denkkreis einzutreten, in dem nicht nur Geld wichtig ist, sondern auch die Kommunikation zwischen Unternehmen.“

Online-Konferenzen
Erwähnenswert ist auch, dass die Wirtschaftskammer Schlesien neben weiteren Treffen im Rahmen des Silesia Meet Up auch zwei Online-Wirtschaftskonferenzen vorbereitet hat, die noch in diesem Jahr stattfinden sollen – die eine Ende Oktober und die andere Ende November. „Ich möchte daran erinnern, dass wir in der ersten Hälfte des Jahres 2021 eine ähnliche Online-Konferenz durchgeführt haben, bei der es darum ging, den deutschen Markt näher zu bringen, mit dem unsere Unternehmer ja sehr stark verbunden sind. Nun werden wir ein ähnliches Thema für den österreichischen und den tschechischen Markt aufgreifen. Wir bleiben also sehr nah am deutschsprachigen Markt und treten andererseits in den tschechischen Markt ein, der uns geografisch am nächsten ist. Deshalb denke ich, dass solche Konferenzen für Unternehmer sehr interessant und nützlich sein werden, weil sie dort viele wichtige Dinge lernen können“, so Norbert Rasch abschließend.

Krzysztof Świerc

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