Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Laetare Sonntag

von Bischofsvikar Dr Peter Tarlinski

4. Fastensonntag C

1. Lesung: Jos 5, 9a.10-12
2. Lesung: 2 Kor 5, 17-21
Evangelium: Lk 15, 1-3.11-32

 

Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

 

 

 

„Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart.
Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.“ So klingt der Eröffnungsvers der Hl. Messe am 4. Sonntag der Fastenzeit. Würden wir ihn auf Lateinisch lesen, fänden wir in ihm an erster Stelle das Wort laetare. Dieses heißt – sich erfreuen, frohlocken, jubeln, fröhlich sein. Derartige Einladung zur Freude mitten in der Fastenzeit hat ihren Sinn. Ostern rückt immer näher. Das Fest des Sieges Christi über die Macht der Unterwelt, über die Sünde und den Tod steht fast vor der Tür. Die Farbe des Messgewandes ist Rosa. Zum Violett der Fastenzeit mischt sich das Weiß von Ostern hinzu. Im Tagesgebet der Eucharistie schlägt es genauso durch: „Herr, unser Gott, gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.“

 

 

Der vierte Sonntag der Fastenzeit wird auch „Rosensonntag“ genannt. Seit dem 11. Jahrhundert weihen Päpste an diesem Tag eine goldene Rose. Sie wird auch Tugendrose genannt und Personen, die sich für die Katholische Kirche verdient gemacht haben, überreicht. In den letzten Jahrzehnte wird sie vor allem an die Wallfahrtskirchen vergeben. Die Rose steht für das Paradies, für seine Harmonie und Unschuld. Sie Symbolisiert Christus, der das ewige Paradies, den Himmel für alle erschlossen hat. Die Dornen der Rose weisen auf das Leiden Jesu hin. Die Blüte lenkt unsere Aufmerksamkeit auf seine Auferstehung und das Leben in Liebe und Freude. Daher beschenkten sich die Gläubigen gegenseitig am 4. Sonntag der Fastenzeit mit Rosen.

 

 

Ein besonderes Geschenk, welches das Evangelium 4. Fastensonntag darstellt, ist die Barmherzigkeit Gottes. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn bzw. vom barmherzigen Vater führt uns dies sinnbildlich vor Augen. Der jüngere Sohn nahm das Erbteil von seinem Vater und „zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.“ Die Not hat ihn auf die Idee gebracht zum Vater zurückzukehren, seine Taten zu bereuen und um Vergebung zu bitten. „Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ Das Finale kennen wir. Ein Fest hat es gegeben und den berühmten Satz an den älteren, zornigen Bruder: „Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden.“

 

 

Wir nähern uns dem Osterfest. Auf dem Weg dorthin lohnt es sich zu fragen, wie der verlorene Sohn: Wie und wofür lebe ich? Wie geht es mit wirklich? Hab ich mich da im Leben möglicherweise nicht verlaufen und bin geistig am Verhungern? Zeit zur Umkehr gibt es noch. Gott, der barmherzige Vater, wartet.

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