Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Ostersonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

Hochfest der Auferstehung Jesu Christi

1. Lesung: Apg 10, 34a.37-43
2. Lesung: Kol 3, 1-4 oder 1 Kor 5, 6b-8
Evangelium: Joh 20, 1-9

 

Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

 

Die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist ein besonderes Geheimnis, welches sich gänzlich unseren Erfahrungen entzieht. In jeder Heiligen Messe auf den Aufruf des Zelebranten „Geheimnis des Glaubens“ antworten wir: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“. Was unserem Vorstellungsvermögen entspricht, ist der Tod. Hiermit wurden wir alle auf unterschiedliche Weise konfrontiert. Wir kennen aus unseren Familien und dem Bekanntenkreis Beerdigungen, an denen wir teilgenommen haben. Wir konnten auch schmerzlich den Heimgang unserer Nächsten erfahren. Das Warten auf jemanden, der sich angekündigt hat und kommen will, kennen wir auch. Was jedoch die Auferstehung betrifft, können wir es aus dem Alltag nicht nachvollziehen. Hier bleibt uns nur der Glaube daran, dass Jesus lebt. Dieser beruht auf den Bericht über das leere Grab und den Begegnungen der Jünger mit dem Auferstandenen.

 

 

Am Ostersonntag wird der Abschnitt über das leere Grab aus dem Johannesevangelium gelesen. „Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab. (…) Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte. (…) Da ging auch der andere Jünger hinein; er sah und glaubte.“ Der Apostel Petrus gab seine Überzeugung weiter und predigte: Gott hat Jesus „am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen (…), uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.“

 

 

Die Überzeugung, dass Jesus auferstanden ist, wird von Generation zu Generation weiter gereicht. Uns hat diese Botschaft durch den Glauben unserer Vorfahren und besonders unser Eltern erreicht. Sie haben dafür gesorgt, dass wir es erfahren: „Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja!“ Jetzt liegt es an uns, ob wir daran glauben oder nicht. „Der ganze Erdkreis jubelt in österlicher Freude“ – hält es die Kirche fest und lädt jede und jeden von uns in diese einzustimmen. Zögern wir nicht.

 

 

Diejenigen, die sich zu der liturgischen Feier einladen ließen, feiern das Osterfest auch in den Familien. Dies wird von Zeichen und Symbolen begleitet, die auf die Auferstehung Jesu hinweisen. Neben der Osterkerze und dem Osterlamm sind es der Hase und das Ei geworden. Der Hase ist in die Osterfeierlichkeiten aus drei Gründen hineingeschlüpft: Er hat keine Augenlieder, also er „schläft“ nicht und ist immer lebendig – genauso wie Christus, der lebt und immer wacht. Der Hase ist sehr fruchtbar und vermehrt sich stark. Er steht für das Leben, welches dauernd fortgesetzt wird. Das gewährt Jesus den Menschen – ein Leben ohne Ende, bis in die Ewigkeit hinein. Und drittens, die Jungen der Hasen kommen zur Welt um Ostern und werden in einer Erdenmulde geboren, die an die Grabhölle erinnert, die Jesus durch die Auferstehung verlassen hat. Auf das leere Grab weist auch das Ei hin. Wie ein neues Leben, das Küken, die Eierschale durchbricht und nach außen kommt, so hat Jesus die Macht des Todes zersprengt und sich aus den Fesseln des Grabes befreit. Diese Freiheit und dieses Leben sollen allen Menschen zu teil werden.

 

Daher rufen wir mit allen, die an die Auferstehung glauben: „Allmächtiger Gott, du hast deiner Kirche durch die österlichen Geheimnisse neues Leben geschenkt. Bewahre und beschütze uns in deiner Liebe und führe uns zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.“

 

 

 

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