Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Palmsonntag vom Bischofsvikar Peter Tarlinski 

 

1. Lesung: Jes 50,4-7
2. Lesung: Phil 2,6-11
Evangelium: Passion Jesu
nach Lk22,14 – 23,56

 

Minderheitenseelsorger Pfarrer Peter Tarlinski

 

Der Palmsonntag bietet in einer Liturgie zwei unterschiedliche Empfindungen. Zum einen ist es die Freude über den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem. Die Jünger breiteten ihre Kleider auf der Straße aus und begannen freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben:„Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen, der kommt im Namen des Herrn,der König von Israel. Hosanna in der Höhe!“ Die Gläubigen von heute feiern dieses Ereignis in den Kirchen. Sie bringen Zweige mit. Diese werden gesegnet mit den Worten: „Allmächtiger Gott, am heutigen Tag huldigen wir Christus in seinem Sieg und tragen ihm zu Ehren (grüne) Zweige in den Händen. Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung, erhöre gnädig unsere Bitten und lass uns in Christus die Frucht guter Werke bringen.“

 

 

Neben dem feierlichen Einzug in Jerusalem führt der Palmsonntag den Gläubigen auch eine andere Realität vor Augen. Jesus kommt nach Jerusalem, um sein Leben hinzugeben und für alle Menschen zu sterben. Die Geschichte über das Leiden und den Tod Christi wird gelesen. Den Sinn dieser Stunden der Hinrichtung Jesu gibt der Apostel Paulus im Brief an die Philipper wieder: „Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen.“

 

By Giotto di Bondone. Foto: wikimedia.org

 

 

 

Der Erniedrigung Jesu und seiner Erhöhung gedenken die Christen in dieser Woche, der Karwoche. Der Name kommt von dem altdeutschen Wort „kara“ bzw. „chara“, was so viel bedeutet wie Trauer, Klage und Kummer. Die Gläubigen trauern, gehen in sich, sind nachdenklich und besuchen die Kirchen, um in der Liturgie die Ereignisse aus der Zeit Jesu zu erleben. Eine besondere Bedeutung kommt den Heiligen drei TagenGründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag zu. Die Christen gehen mit ihrem Heiland den Weg der Erniedrigung bis zum Tod am Kreuz und seiner Grablegung. Dann kommt der Weg der Erhöhung am Sonntag seiner Auferstehung und 40 Tage später, am Tag der Himmelfahrt Christi.

 

 

 

Das österreichische Internet-Portal: www.katholisch.at, bringt eine kurze Deutung der wichtigsten Tage für die Christen. „Die Abendmesse am Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu, bei dem er das Priestertum und die Eucharistie einsetzte. (…) Für evangelische Christen ist der Karfreitag der höchste Feiertag des Jahres. Die katholische Kirche wiederum kennt am Karfreitag wie auch am Karsamstag keine Eucharistiefeier. Zur Todesstunde Jesu versammeln sich die Katholiken zu einem Gottesdienst. Im Mittelpunkt steht die Kreuzverehrung sowie das Fürbittengebet für die Kirche und die ganze Welt. Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn, betrachtet seinen Abstieg in das Reich des Todes und erwartet seine Auferstehung.“ Nur wer diese Tage mitgegangen ist, kann der Gabe der Erlösung näher kommen und das eigene Christsein tiefer erfahren.

 

HH: „Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein“.

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