Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag

 

Sechster Sonntag im Jahreskreis – C, 17.02.2019 

1. Lesung: Jer 17, 5-8
2. Lesung: 1 Kor 15, 12.16-20
Evangelium: Lk 6, 17.20-26

 

Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

 

 

Bischofsvikar Peter Tarlinski formulierte das Wort zum Sonntag.

An dem sechsten Sonntag im Jahreskreis wird in der Heiligen Messe die so genannte „Feldrede“ Jesu gelesen. Uns ist die Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium besser bekannt, in der die Seligpreisungen vorkommen. Bei Lukas gibt es neben den Worten des Trostes auch die sogenannten „Weherufe“. Sie richten sich gegen die Reichen, die Satten und die im Übermaß Hochgelobten. Denen wird ein bedauerliches Ende prophezeit. Den weniger bekannten Lukastext lohnt es sich im vollen Umfang zu lesen. „Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.“

 

Diese Worte Jesu sprechen von Belohnung und Bestrafung. In der Bibel ist es nichts Neues. Sie versteht es allerdings nicht als eine Art der Bezahlung für das Geleistete, wie das bei den Arbeitern, Soldaten oder Ärzten der Antike der Fall war. Die biblischen Schriften weisen auf die Konsequenzen des menschlichen Verhaltens hin. Wer gerecht lebt darf die Gerechtigkeit Gottes erwarten. Wer ungerecht handelt, wird die negativen Folgen seines Lebens hinnehmen müssen. Wer gehorsam die Weisungen Gottes umsetzt, wird seinen Segen erhalten. Wer sich gegen Gott stellt, wird den Segen nicht empfangen können. Dabei liegt die Entscheidung bei den Menschen. Gott zeigt die Wege. Der Mensch entscheidet, ob er sie geht. Für die Wege der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe belohnt sich der Mensch. Er erntet die Früchte seines Verhaltens. Hoch gepriesen werden diejenigen, die sich für die Nächsten einsetzen, „denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.“ Sie werden in das Himmelreich aufgenommen. Die gleichgültigen und selbstbezogenen Menschen erfahren das Gegenteil. „Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!“ Mit seinen bösen, gott- und menschenfeindlichen Taten verurteilt sich der Mensch selbst. Daher sind die Worte des Propheten Jeremia eine tröstende Einladung für uns: „Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist.“

 

 

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