Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag

XIX Sonntag nach Trinitatis
Lesungen:
Altes Testament – Jeremija 1,4-10
Epistel – Philipperbrief 3,4014
Evangelium/Predigttext – Matthäus 7,24-29

Wort zum Sonntah von Pastor Wojciech Pracki aus der Evangelischen Pfargemeinde in Oppeln. 

Ohne Fleiß kein Preis
Keiner macht für uns die Arbeit, die unsere Aufgabe ist. Es ist genau so wie mit einem Hausbau. Wir können schlicht, kostengünstig und unkompliziert bauen. Die Fundamente nicht all zu tief und die Wände nicht all zu dick. Und das Dach? Na ja, kann man auch am Material ein bisschen sparen. Großer Aufwand! Nicht für mich! Was bringt es aber, wenn Stürme, Gewitter, Flut und Tornados kommen? Das können wir ja in Polen Tschechien und Deutschland sehen, obwohl gerade diese Häuser mit hohen Aufwand gebaut worden sind.

Um Pfarrer einer Minderheitskirche sein zu dürfen, muss ich bei geringer Zahl der Mitglieder/innen meiner Oppelner Gemeinde, mit den Ressourcen der Gemeinde so umgehen, dass sie für ihr Funktionieren auch Geld auf dem freien Markt verdient. So vermietet die Gemeinde ihre eignen Immobilien (Ein Glück, dass sie über solche verfügt!). Am Vormittag verwalte ich also die Gebäude und Wohnungen, damit ich am Nachmittag sorglos Religionsunterricht und Bibelstudium halten und die Jugendgruppe leiten kann. Gleiches gilt für den Sonntaggottesdienst. Bei den Immobilien gibt es immer etwas zu reparieren oder zu renovieren. Da gibt es keine Langweile. Seit einigen Jahren arbeite ich in diesem Bereich mit einer vertrauten Firma. Immer, wen ich mit dem Chef spreche, bekomme ich zwei Vorschläge: „Wir können das billiger machen, aber ich gebe dir keine Garantie, oder – du bezahlst fast doppelt, aber das hält, bis zur deiner Pensionierung.” Da ich erst in 25 Jahren, oder sogar noch später (Wenn der Liebe Gott so will), meine Pension genießen möchte oder kann, entscheide ich mich immer für die zweite Möglichkeit. Es kommen immer wieder neue Herausforderungen und Überraschungen – für diese soll man Energie und Zeit bewahren. Diese für ständig wiederholte Reparaturen zu verwenden ist Verschwendung von Potential. Deshalb muss alles von Anfang an ordentlich und mit Qualität gemacht werden. Am nächsten Tag kommen neue Sorgen und Freuden.

Das gleiche sagt auch Jesus im Gleichnis von zwei Fundamenten. Ihm geht es auch um das Fundament des Glaubens. Glaube ist nicht ohne Mühe und Aufwand. Glaube ist:- Gott, Sohn und Heiligen Geist kennenzulernen und Freude an Gottes Versprechen zu haben. Wie geht das? Das Kennenlernen kommt durch die nicht leichte und einfache Bibellektüre. Das Stärken des Glaubens kommt durch Lebensherausforderungen wie Krankheit, Tod, Leid, Trauer, Enttäuschungen. Wenn wir unsere Erfahrungen mit der Lehre Christi konfrontieren wird uns vieles bewusst – unter anderen – Ohne Fleiß – kein Preis! Amen!

Pfarrer Wojciech Pracki

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