Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Dr. Peter Tarlinski

 

13. Sonntag im Jahreskreis – B

1. Lesung: Weish. 1, 13-15; 2, 23-24
2. Lesung: 2 Kor. 8, 7.9.13-15
Evangelium: Mk. 5, 21-43

 

Die sommerliche Stimmung, die sinkenden Inzidenzzahlen bei den Virus-Infektionensowie die vielen Geimpften unter uns, lassen viel Hoffnung und Fröhlichkeit aufkommen. Die Menschen kommen immer öfter zusammen. Sie sind gemeinsam bei Sportereignissen, besonders jetzt bei der Fußball-Europa-Meisterschaft. Sie feiern im Kreis der Familie und Bekannten, strömen in die Restaurants und Kaffee-Bars, füllen die Urlaubsorte und Ausflugsziele. Auch in den Kirchen versammeln sich immer mehr Gläubige und Suchende in den Gottesdiensten. Die Pandemie scheint überwunden zu werden, das Virus besiegt, die Freiheit zurückgewonnen. Das ist wünschenswert. Was dabei jedoch nachdenklich stimmt, ist die Überzeugung, der Mensch hat es geschafft, die Not aus eigenen Kräften zu überwinden.Das ist richtig, wenn dabei der Ursprung allen Lebens, Gott selbst, nicht vergessen wird.

 

Hören wir in die Worte des Apostels Paulushinein. Paulus erinnert die Gemeinde in Korinth daran, dass sie an Glauben, Rede und Erkenntnis, an Eifer und der Liebe reich sei. Sie ist im Stande, jedem zu helfen, der in Not geraten ist. Stehen bei dem Apostelfürsten die ausgleichende Gerechtigkeit und das Teilen des eigenen Besitzes mit den Bedürftigenim Mittelpunkt, so kommt es bei der Überwindung einer Notlage immer auf ein Werk der Liebe an. Gott selbst ist die schenkende Liebe.

 

Eine derartige Zuwendung zu den Menschen zeigt Jesus durch sein Wirken unter den Menschen. Er heilt eine kranke Frau, die zwölf Jahre an ihren Beschwerden litt. Sie berührte das Gewand Jesu und wurde gesund. Als Jesus das erfahren hatte, sagte er zu der Frau: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.“ Ferner erweckte Jesus die Tochter des Jairus zum Leben und tröstete ihn: „Fürchte dich nicht! Glaube nur!“ DenTrauernden entgegnete er: „Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.“ Als Jesus in den Raum hineinging, in dem das Kind lag, sprach er: „Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher.“

 

Die Heilung und das Erwecken von den Toten weisen auf die übernatürliche Kraft Jesu hin. Der Gottessohn offenbart die Quelle und den Ursprung des Lebens, nämlich Gott selbst. Von ihm kommt die große Fähigkeit im Menschen, dass er nicht nur Gott im Glauben näherkommen, sondern auch Erkenntnisse über die Natur und ihre Lebensprozesse gewinnen kann. Das ist die Beschaffung des Menschen, Natürliches und Übernatürliches wahr zu nehmen und es weitgehend verstehen, bewundern und lieben zu lernen. Aus dieser Erkenntnis und aus diesem Verständnis heraus kann der Mensch beschützend und heilend wirken. „Gott hat den Tod nicht gemacht“ – heißt es im Buch der Weisheit – „und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. (…) Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.“ Bei aller Euphorie und Freude der gegenwärtigen Zeit – sollten wir Gott, den Ursprung allen Lebens, nicht vergessen.

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