Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Wort zum Sonntag von Bischofsvikar Peter Tarlinski

 

4. Sonntag im Jahreskreis – C

1. Lesung: Jer 1, 4–5, 17–19
2. Lesung: 1. Kor12, 31 – 13, 13
Evangelium: Lk 4, 21–30

Wenn die Liebe nicht wäre, hätten wir kein Leben. Ohne Liebe kämen wir nicht zusammen. Wenn uns die Liebe fehlen würde, hätten wir nicht die Kraft, etwas aufzubauen. Würde die Liebe uns verlassen, so fielen unsere Beziehungen auseinander. Wo keine Liebe wohnt, findet man auch keine Freude und Zufriedenheit. Bleibt die Liebe fern, sind Verzeihung und Vergebung nicht möglich und der Friede blüht nicht auf. Aggressionen, Gewalt, Hass und Kriege werden nie enden, wenn die Liebe nicht eintrifft. Nur die Liebe kann uns helfen, Leid zu tragen und Misserfolge, Niederlagen wie Perspektivlosigkeit zu überwinden. Liebe ist der Sinn und die Kraft unseres Lebens.

 

In seinem Brief an die Gemeinde in Korinthermutigte der Apostel Paulus die Christen dazu, nach höheren Gnadengaben zu streben. Als die höchste von allen galt für ihn die Liebe. Er beschrieb sie in einer Art und Weise, die uns bis heute begeistert. Seine Worte werden besonders oft bei Hochzeiten gelesen. Die Brautpaare nehmen sie gerne, weil diese Hymne an die Liebe sie zuversichtlich stimmt und an die Kraft ihrer eigenen Liebe fester glauben lässt. Sie ist so wichtig – und das spüren die Menschen sehr deutlich – dass ohne siedie Beziehungen untereinander nicht überdauern können. Lesen wir nun die Worte von damals, als wären sie heute für uns gedichtet.

 

„Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte;wenn ich alle Glaubenskraft besäßeund Berge damit versetzen könnte,hätte aber die Liebe nicht,wäre ich nichts.Und wenn ich meine ganze Habe verschenkteund wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen,hätte aber die Liebe nicht,nützte es mir nichts.Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. (…) Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnenist die Liebe.“

 

Aus anderen neutestamentlichen Schriften erfahren wir, dass Gott die Liebe ist (1. Joh 4,8). Er ist der Ursprung und die Quelle der Liebe. Für uns Christen ist die Liebe Gottes mit der Geburt Jesu unter uns erschienen. Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, hat sich uns aus Liebe und als Liebe geschenkt und für alle Zeiten zugänglich gemacht. Dies ist beruhigend und aufbauend, wenn man weiß, dass er uns ununterbrochen liebt. Geborgenheit verspüren wir, wenn wir im Inneren davon überzeugt sind, dass Gott zuhört, dass er uns versteht, dass er uns niemals ablehnt, dass er bereit ist,uns unser Fehlverhalten zu verzeihen, wenn wir dieses bereuen. Welch ein glücklicher Rückhalt in einer ewigen Liebe. Denken wir darüber nach. Das hilft uns Christ zu bleiben und an seiner Kirche nicht zu verzweifeln.

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