Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Würdiges Gedenken

v.l.n.r. Pfr. Andrzej Fober, Prälat Wolfgang Globisch, Pfr. Józef Bensz aus Deutsch Müllmen und Pater Marian Arndt (OFM) Quelle: stchristophori.eu
v.l.n.r. Pfr. Andrzej Fober, Prälat Wolfgang Globisch, Pfr. Józef Bensz aus Deutsch Müllmen und Pater Marian Arndt (OFM)
Quelle: stchristophori.eu

Der Volkstrauertag 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem Soldatenfriedhof in Groß Nädlitz (Nadolice Wielkie) erhielt einige Stunden nach dem Terroranschlag in Paris eine andere Dimension.

 

Harald Schröder vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eröffnete die Gedenkstunde vor dem großen Kreuz im Nädlitzer Friedenspark mit einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Terrorblutbades. In seiner Ansprache sagte er u.a. „Viele Soldaten haben nach ihrem Tod nie eine würdige Bestattung erhalten. Ihre Gräber wurden entsprechend der damaligen Verhältnisse angelegt, teilweise heimlich versteckt. Dass wir heute diese Soldaten umbetten können zur Gewährleistung ihrer ewigen Ruhe entsprechend der Genfer Konvention, ist überwiegend den Angehörigen der deutschen Minderheit in Polen zu verdanken. Über Jahrzehnte haben sie die Gräber gepflegt und geschützt“, so Schröder.

 

Nach der Kranzniederlegung trug Generalkonsulin Elisabeth Wolbers das Totengedenken vor. „Wir trauern um die Opfer der Kriege der Vergangenheit und der Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung“, erinnerte Elisabeth Wolbers.

 

Der weitere Teil der Gedenkstunde hatte einen religiösen Charakter und fand am offenen Massengrab statt, in dem sich 274 mit Tannenzweigen geschmückte Särge befanden. Die Trauerzeremonie führte Pater Dr. Arndt (OFM), Seelsorger der Deutschen in Niederschlesien, durch, das Evangelium verkündete Pfarrer Wolfgang Globisch, em. Seelsorger der Deutschen in der Diözese Oppeln. Eine Ansprache hielt Probst Andrzej Fober von der deutschen evangelischen Gemeinde St.-Christophori zu Breslau. Probst Fober drückte seine Zufriedenheit aus, dass die Soldaten endlich eine würdige Bestattung bekamen und ihre Angehörigen auch den Ort ihrer ewigen Ruhe kennen würden. Dafür dankte er besonders den Vertretern des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge für ihren Dienst. An der Gedenkzeremonie nahmen neben Deutschen aus Breslauern auch Gäste aus Oberschlesien teil. Sie kamen aus Deutsch Müllmen (Wierzch) und Landsberg in Oberschlesien (Gorzów Śląski), von wo die meisten Gebeine nach Groß Nädlitz umgebettet wurden. Mit dem Lied „Ich hat‘ einen Kameraden“ wurden die Gefallenen verabschiedet.

 

Heimatbote/kan

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