Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zehn Tage mit fast nichts als Attraktionen

Man kann kaum alle Attraktionen aufzählen, die die Kinder während des Sommerworkshops in Osterode erwarteten. Und auch das Wetter war ihnen wohlgesonnen. Deshalb ist auch niemand aus Sehnsucht nach seinen Eltern vorzeitig abgereist.


Der Sommerworkshop für Kinder der deutschen Minderheit fand in diesem Jahr vom 1. bis 10. August wie üblich in Osterode statt. Die Teilnehmer waren 21 Kinder, Mitglieder deutscher Vereine aus Bartenstein (Bartoszyce), Bischofswerder (Biskupiec), Braunsberg (Braniewo), Elbing (Elbląg), Mohrungen (Morąg), Maldeuten (Maldyt), Hohenstein (Olsztynek) und Altmark in Westpreußen (Stary Targ). Der jüngste, Paul, war 7 Jahre alt, die ältesten Kinder 13.
Wie üblich waren die Kinder im Internat des Sonderschul- und Bildungszentrums untergebracht. Die Bedingungen hier sind sehr gut. Sie wohnten hauptsächlich in 4-Personen-Zimmern, in einem der Zimmer gab es Platz für 5 Personen. Bäder, ein Gemeinschaftsraum, eine Kantine und ein großer Hof mit Spielplatz sind vorhanden. Das Internat befindet sich im Zentrum von Osterode, sodass von dort aus alles in der Nähe ist.

Auch Tretauto-Fahren stand auf dem Programm des Sommerworkshops in Osterode.
Foto: Lech Kryszałowicz

Welche Attraktionen erwarteten die Kinder also? Besichtigung von Osterode, Sonnenbaden am See und Schwimmen im Pool, Bootsfahrt auf dem Drewenzsee, Besuch der Burg von Osterode, Go-Kart-Fahren, Grillen und ein Ausflug nach Danzig, durch dessen Altstadt Henryk Hoch, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren und des deutschen Vereins „Tannen“ in Osterode, persönlich führte. Hinzu kamen Diskotheken, Wettbewerbe wie „Ich habe Talent“, Karaoke, Kunst- und Kochkurse. Es ist geradezu ein Wunder, dass die beiden Betreuerinnen und Lehrerinnen der Grundschule Nr. 2 in Osterode, Michalina Homziak und Marta Borawska, all dies in zehn Tagen geschafft haben.

Aber die Kinder hatten in diesen zehn Tagen nicht nur Vergnügen. Sie hatten auch Deutschunterricht und mussten ihre Zimmer putzen. Außerdem durften sie nur drei Mal am Tag für eine halbe Stunde nach dem Frühstück, Mittag- und Abendessen telefonieren.

Wie haben sie sich verhalten, waren sie brav? „Im Allgemeinen ja. Wir haben niemanden bestraft oder nach Hause geschickt“, versichert Renata Ciszewska vom deutschen Verein „Herder“ in Mohrungen, die Leiterin des Workshops.

Auch hat niemand seine Eltern gebeten, sie nach Hause zu holen. Das ist das beste Zeichen dafür, dass sich die Kinder gut amüsiert haben. Und was sagen sie selbst über den Workshop?

Oliwer Reguła aus Neidenburg: „Ich bin zum zweiten Mal hier. Meine Mutter hat mich angemeldet, aber ich wollte auch mitkommen, weil es hier Spaß macht und einige Freunde, die ich letztes Jahr kennengelernt habe, dabei waren. Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war, dass wir in Danzig nicht im Meer schwimmen waren“, gesteht er.

Maciej Błażejewski, 10 Jahre, aus Braunsberg, war zum ersten Mal beim Workshop dabei. „Ich wollte zuerst nicht hierherkommen, aber dann wollte ich auch nicht, dass meine Eltern mich nach Hause bringen. Ich mag hier nichts, aber es macht Spaß, weil ich necken kann und immer etwas los ist“, sagt er. Maciejs Logik ist schwer zu verstehen, wenn man älter als zehn Jahre ist.

Paweł Kwaśniewski aus Liesken war der jüngste Teilnehmer des Workshops. „Ich bin hier mit meinem Bruder Mateusz. Er ist mit seinen elf Jahren schon groß und kümmert sich um mich. Ich wollte nicht nach Hause. Nächstes Jahr komme ich wieder hierher”, versicherte er.

Haben die Mädchen eine ähnliche Meinung?

Hania Hannington (8 Jahre) aus Elbing: „Am Anfang war ich ein bisschen gestresst, weil ich zum ersten Mal allein ohne meine Eltern bin, aber ich bin mit meiner Cousine Iza Bloch aus Waplitz hierhergekommen, und dann haben wir schnell die anderen Kinder kennengelernt, und wir kennen schon alle hier. Uns gefällt hier alles, und ich gehe am liebsten ins Kino.“

Iza ist sehr engagiert bei der Kontrolle der Ordnung und begleitet die Lehrerinnen täglich. „Weil ich Ordnung mag“, betont sie.

Marysia Jaroszek, 13, aus Maldeuten, ist eine der ältesten Teilnehmerinnen des Workshops. „Ich nehme zum zweiten Mal teil. Ich bin bereitwillig hingegangen, weil ich wusste, was mich erwartet. Aber es ist anders als im letzten Jahr. Deutsch lernen in den Ferien? Warum nicht, das ist kein Problem, außerdem war der Unterricht einfach“, erklärt Marysia.

Lech Kryszałowicz

Der Sommerworkshop für Kinder der deutschen Minderheit wurde vom Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren organisiert und vom Ministerium für Inneres und Verwaltung kofinanziert.

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