Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Zeichen der Versöhnung

Über 100 Menschen versammelten sich in Oberglogau um für die gefallenen deutschen Soldaten zu beten.

Auf dem Soldatenfriedhof in Oberglogau fand vergangene Woche eine Heilige Messe statt. Es wurde für die dort ruhenden gefallenen deutschen Soldaten gebetet. Danach waren alle Gäste zu einer Filmvorführung ins Kulturhaus eingeladen.

 

„Was du bist, war ich auch. Was ich bin, wirst du werden“, mit diesen Worten begann Pfarrer Joachim Kobienia die Predigt am Allerseelentag. Trotz des unangenehmen Novemberwetters versammelten sich um die 100 Personen aus Oberglogau und Umgebung, um für die im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Soldaten zu beten. Obwohl der Friedhof schon seit dem Zweiten Weltkrieg existiert, werden diese Messen erst seit der Wende, also seit über 25 Jahren zelebriert. Diese Gedenkmesse ist schon ein fester Bestandteil im Leben der Einwohner Oberglogaus.

 

„Als gläubige Menschen wissen wir, dass unsere Heimat nicht nur hier auf der Erde sondern auch im Himmel ist. Viele von unseren Bekannten, Freunden sind schon heimgegangen, haben aber vielleicht die Heiligkeit noch nicht erreicht. Deswegen beten wir heute am Allerseelentag für sie“, sagte Pfarrer Joachim Kobienia.

 

Nach der Eucharistie fuhren alle Teilnehmer ins Kulturhaus. Dort wurde ein Film von Romana Janik vorgeführt. Er zeigt die Geschichte der nach dem Krieg verschwundenen Dörfer. Bei traditioneller Erbsensuppe fand danach noch eine Diskussion zum Film statt. Róża Zgorzelska organisierte diese Veranstaltung: „Die Messen sind schon Tradition bei den Oberglogauern. Wir wollen es an die Leute, die jetzt hier leben, weitergeben, damit auch sie  für die gefallenen Soldaten beten. Es soll ein Zeichen der Versöhnung sein zwischen den Polen und den hier gebliebenen Deutschen“ , erklärt die Vorsitzende des Gemeindevorstandes der Deutschen Minderheit in Oberglogau.

 

„Seit einigen Jahren bin ich jedes Jahr dabei. Es ist schon ein Teil von mir und ich freue mich, dass die Deutsche Minderheit und die örtliche Pfarrgemeinde diese Tradition weiterpflegen“, meint Doris Widera, eine der teilnehmenden Gläubigen.

 

Andrea Polański

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