Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Verdient für Ermland und Masuren

Seit 30 Jahren fährt Werner Koepke aus dem Ort Leiferde zwischen Braunschweig und Hannover regelmäßig mit Hilfsgütern nach Ortelsburg (Szczytno) und tut den Menschen vor Ort Gutes. Bereits einige Male konnte er auch Polen in Litauen helfen. Am 21. April kam im Masurischen Museum in Ortelsburg zu den Ehrungen, die er für sein Wirken bereits erhalten hat, noch die höchste Auszeichnung der Woiwodschaft Ermland-Masuren „Verdient für Ermland und Masuren“ hinzu.

Es war ein warmer, sonniger Freitagnachmittag, Zeit zum Entspannen bei einer gemütlichen Tasse Kaffee. Für etwa 100 Personen aus Allenstein (Olsztyn) sowie vor allem aus dem Kreis Ortelsburg gab es um 17 Uhr jedoch Wichtigeres zu tun. Das Masurische Museum in Ortelsburg (Muzeum Mazurskie w Szczytnie) hatte zu einer Begegnung mit dem Ehrenbürger der Stadt, Werner Koepke, eingeladen. Im Rahmen dieses Treffens wurde ihm die Auszeichnung „Verdient für Ermland und Masuren“ verliehen – die höchste Ehre, die die Woiwodschaft zu vergeben hat.

Landrat Jarosław Matłach, Vizemarschallin Sylwia Jaskulska und Werner Koepke (v. l.)
Foto: Uwe Hahnkamp

Angestoßen hatten die Prozedur der Verleihung der Landrat des Kreises Ortelsburg, Jarosław Matłach, und die Vizemarschallin der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Sylwia Jaskulska, die selbst aus dem Kreis Ortelsburg stammt. Um Werner Koepke die Ehre zu erweisen, waren Vertreter so gut wie aller Organisationen gekommen, die ihm etwas zu verdanken haben: die Sozialstation „Lazarus“, das Rote Kreuz in Ortelsburg und Allenstein, die Kinderhäuser in Ortelsburg und Passenheim (Pasym), verschiedene Schulen, die Gesellschaft der deutschen Minderheit „Heimat“ in Ortelsburg, die Kirchengemeinden im Landkreis – die Liste ist lang und zeigt die immense Wirkung der Hilfe von Werner Koepke.

Werner Koepke mit dem neuen Orden
Foto: Uwe Hahnkamp

Jarosław Matłach ließ in seiner Laudatio das Wirken von Werner Koepke noch einmal ausführlich Revue passieren, ehe Sylwia Jaskulska ihm den Orden ans Revers heftete. Damit reiht sich der helfende Reisende in eine illustre Schar ein, in der auch der vor Kurzem verstorbene Herbert Monkowski von der Kreisgemeinschaft Allenstein und der in Jäglack (Jegławki) geborene Schriftsteller Arno Surminski zu finden sind.

Auf der normalerweise komplett in polnischer Sprache geschriebenen Urkunde heißt es im letzten Satz auf Deutsch zu Recht: „Sie sind ein großartiger Mensch mit großem Herzen. Dieser Preis hätte in keine würdigeren Hände treffen können“ (sic!).

Gruppenbild mit Vertretern von „Lazarus“, dem Rotem Kreuz, der Volksmusikgruppe der Kurpie „Wystek“, Landrat Jarosław Matłach (3. v. r.) und Vizemarschallin Sylwia Jaskulska (rechts neben Werner Koepke)
Foto: Uwe Hahnkamp

Werner Koepke jedoch bleibt wie immer bescheiden: „Das alles freut mich, ist aber nicht das Wichtigste; wichtig ist mir, Menschen zu helfen.“ Und er erzählt den Gästen lieber kleine Anekdoten von seinen verschiedenen Hilfsfahrten. Die Zuhörerinnen und Zuhörer sind ganz Ohr und dankbar für sein Wirken. Das ist der allergrößte Lohn.

Uwe Hahnkamp

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