Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Abgebrannt und verwüstet

 

In der kleinen Ortschaft Scheppelwitz, einem Teil der Gemeinde Dombrau, befindet sich das Schloss der Familie zu Solm-Baruth. Das einst schöne Anwesen ist heute völlig zerstört, obwohl es den Krieg relativ unbeschadet überlebt hat. Die Chancen auf einen Wiederaufbau stehen auch nicht gut.

Der Grund dafür ist vor allem der Brand im Jahr 2015. Damals ist der älteste, westliche Flügel komplett in sich zusammengefallen. Das gleiche Schicksal erlitten die oberen Geschosse der Bastei. Zerstört wurde dabei auch die Kartusche mit den Wappen der letzten Eigentümer: Anna von Hochberg und Hermann von Solms-Baruth.

 

Heute ist das einst schöne Anwesen eine Ruine.
Foto: Wikipedia

 

Sitz der Adeligen

Das Schloss wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Damals entstand der älteste Flügel des Schlosses. Den Bau hat der preußische Hofrat, Franz Xavery von Biedau in Auftrag gegeben. Bis heute kann man noch das Wappen der Familie auf dem Putz des rechten Schlossflügels bewundern. Übrigens wurde Franz Xavery nach seinem Tod am 5. April 1792 in Oppeln beerdigt. Im Jahr 1841 wurde das Anwesen von der Familie Ziegler-Klipphausen gekauft. Die Adligen waren bereits Eigentümer des Nachbargutes in Dombrau. Zu der Zeit befanden sich in Scheppelwitz das Schloss, der Gutshof und 44 Häuser. Im Jahr 1898 wurden beide Güter von den Plesser Hochbergs gekauft. Konrad von Hochberg selbst hatte damals keine Chancen, weder das Schloss in Pless noch das Schloss in Fürstenstein zu erben. In Scheppelwitz weilte der Gutsherr aber selten, er war meist auf Reisen. Wahrscheinlich hat er das Anwesen im Jahr 1926 dann endgültig verkauft, denn ein Adressbuch aus diesem Jahr erwähnt als Eigentümer schon den Grafen Hermann zu Solms-Baruth. Dessen Familiensitz, wo er auch zur Welt kam, war das Schloss im niederschlesischen Klitschdorf. Die zu Solms-Baruth waren eine wohlhabende Familie. Diese Tatsache ermöglichte Hermann unter anderem das Studium an renommierten europäischen Universitäten. Mit seiner Frau reiste Hermann viel. So kamen die beiden Töchter des Paares in Potsdam auf die Welt. Die jüngere Pya ist im Jahr 1982 verstorben.

 

Weit von Zuhause

Obwohl Graf Hermann selten in Scheppelwitz zu finden war, war er doch bemüht, das Schloss weiter auszubauen. Zwischen 1912 und 1926 wurde ein neuer östlicher Flügel gebaut. Beide Flügel wurden dann mit einer runden Bastei verbunden. Hermann zu Solms-Baruth war Reichstagsabgeordneter und Mitglied der Deutschen Zentrumspartei. Nachdem Hitler an die Macht gekommen war, floh er nach England und ging später nach Österreich. Er starb am 7. Mai 1961 in Eckart bei Salzburg.

 

Anna Durecka

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