Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Abstecher an die Grenze

Zum Auftakt der diesjährigen Ausflugsreihe besuchen wir das Dorf Füllstein (Bohušov), das sich unmittelbar an der Grenze des Landkreises Leobschütz (Głubczyce) mit der Tschechischen Republik befindet. Uns erwartet ein kurzer, aber ganz interessanter Spaziergang.

Am einfachsten kommt man mit dem Auto hierhin – aus Neustadt (Prudnik) oder Oberglogau (Głogówek) sollte das etwa 25 Minuten in Anspruch nehmen. Die Parkmöglichkeiten vor Ort sind sehr bescheiden, man muss also einfach einen sicheren Platz am Straßenrand suchen.

Auf dem Gelände der Burg Füllstein sind unter anderem Teile der Burgmauern, Gräben und Wälle zu finden. Foto: Łukasz Malkusz

Durchs Tal der Hotzenplotz
Das Erkunden der Umgebung beginnt man am besten an der Sankt-Martins-Kirche, die sich gleich am Ortsanfang befindet. Das erste Gotteshaus entstand an dieser Stelle kurz nach 1255. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde es im Barockstil umgebaut und erhielt letztendlich nach einem Brand im Jahr 1800 seine heutige Gestalt. 1999 wurden in der Kirche archäologische Untersuchungen durchgeführt, wobei ein gotisches Seitenportal, mittelalterliche Gewölbe, Bodenbeläge und Elemente einer Sakristei gefunden wurden. Am interessantesten waren jedoch mehrere Gräber, die teilweise noch aus der Zeit vor dem 13. Jahrhundert stammten, sowie Grabsteine aus der Renaissance.
Von hieraus folgen wir zunächst den roten Zeichen. Der Wanderweg führt uns über die Hotzenplotz und dann am Fluss entlang. Nach wenigen Minuten sollten wir an einer Mariensäule aus dem Jahr 1842 vorbeikommen. Gleich danach erreichen wir die Waldgrenze. Hier lohnt es sich, einen Abstecher nach links zu machen. Etwa 350 Meter von unserer Route entfernt befindet sich das Familiengrab der Familie Gebauer. Auf der anderen Straßenseite stehen eine Nepomuk-Kapelle aus dem Jahr 1864 sowie ein Landhaus aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

 

Hinauf auf den Weinberg
Zurück auf dem Wanderweg spazieren wir noch ein paar Minuten zwischen den Bahngleisen und der Hotzenplotz. Danach führen uns die roten Zeichen einen kurzen, aber steilen Anstieg hinauf. Es geht etwa 30 Meter nach oben. Auf diese Weise gelangen wir auf den Gipfel des Weinberges. Rund um die Spitze dieses Hügels sind Ruinen der Burg Füllstein zu sehen. Diese wurde nach 1255, zusammen mit der Pfarrkirche, durch Herbort von Fülme errichtet. Während der böhmisch-ungarischen Kriege im Jahr 1476 wurde sie fast komplett vernichtet, als die Burg von der Armee von Matyáš Corvín erobert wurde. Danach wurde sie wieder instandgesetzt, jedoch nach dem Dreißigjährigen Krieg endgültig aufgegeben. Auf dem Gelände sind Teile der Burgmauern, Reste des Turms, Gräben und Wälle zu finden. Es befinden sich hier auch Bänke und eine Feuerstelle. Es ist also ein idealer Ort, um sich kurz auszuruhen.
Unser Rückweg ist vom Wasserstand in der Hotzenplotz abhängig. Bei Dürre kann man problemlos eine Fuhrt nutzten, die sich in der Nähe des Anstiegs auf den Weinberg befindet. Nach Regen ist es schon nötig, unseren Spuren zurück bis zur ersten Brücke zu folgen. Der ganze Ausflug rund um Füllstein sollte etwa eine Stunde dauern, wobei wir rund 3,5 Kilometer zurücklegen.

Łukasz Malkusz

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