Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Archäologische Sensation verschoben

Letzte Dokumentationsarbeiten an den Fundamenten der mittelalterlichen Schutzanlage in Richtung Süden – dahinter wird eine archäologische Sensation erwartet.
Letzte Dokumentationsarbeiten an den Fundamenten der mittelalterlichen Schutzanlage in Richtung Süden – dahinter wird eine archäologische Sensation erwartet.

Der Bereich, der im Mai freigelegten Fundamente des Beuthener Tores in der Gleiwitzer Innenstadt, wurde wieder zugeschüttet (vgl. auch Wochenblatt 1213, S. 11). Die archäologische Sensation wurde auf Anfang Oktober verschoben.

 

Die Enttäuschung vieler Einwohner von Gleiwitz ist groß. Alle Aufrufe der Lokalmedien und Unterschriftensammlungen für die dauerhafte Freilegung der Fundamente und für den Wiederaufbau des Beuthener Tores halfen nichts. Nach der Entscheidung der zuständigen Kattowitzer Konservatorin Dr. Aneta Borowik wurden ab der zweiten Augusthälfte alle Fragmente wieder zugeschüttet. Auch ein Wiederaufbau des Beuthener Tores wurde, wie erwartet, von den Gleiwitzer Stadtvätern endgültig ablehnt.

 

Der Leiter der Forschungsarbeiten Marcin Paternoga von der Firma Archeo-Complex erklärte: „Die freigelegten Fundamente wurden von uns konserviert, gesichert und dokumentiert – dazu gehört auch ein Teil der Fundamente der mittelalterlichen Schutzanlage in Richtung Süden. Wir haben zahlreiche Informationen über die Schutzanlage sammeln können, die wir noch auswerten müssen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir sagen, dass die Breite des Wassergrabens etwa 20 Meter betrug. Die Gesamtlänge der Anlage an dieser Stelle, zusammen mit den Fundamenten des Beuthener Tores, betragen etwa 35 Meter mit einer Breite von bis zu sieben Metern. Die stark beschädigten Fundamente des Beuthener Tores haben eine Breite von 1,80 bis zwei Metern.“

 

Die vielfach vorgeschlagene Glasplattenlegung über den freigelegten Fundamenten wird nicht realisiert, stattdessen soll es eine Minimallösung geben: „Auf der Oberfläche werden Steine in verschiedenen Farben verlegt, die aufzeigen werden, wo die Mauern, Brückenwiderlager, Wassergraben und die Fundamente des Beuthener Tores verliefen“, bestätigte Marcin Paternoga.

Für Anfang Oktober sind Probebohrungen südlich der bisherigen Grabungen geplant – dort werden Fundamente der ersten Gleiwitzer Schutzanlage aus dem 13. Jahrhundert vermutet. Die bisherigen Funde deuten darauf hin, dass auch diese erhalten blieben.

 

Johannes Rasim

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