Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Auch für Polen eine Idee?

Die Gewinner des Wettbewerbs 2015. Foto: Rusdeutsch
Die Gewinner des Wettbewerbs 2015. Foto: Rusdeutsch

Dieses Projekt würde auch zur deutschen Minderheit in Polen gut passen: Schon zum sechsten Mal wird vom Dachverband der Deutschen in Russland der Wettbewerb „Russlands herausragende Deutsche“ ausgeschrieben. Dabei geht es nicht nur um die Ehrung bedeutender Persönlichkeiten, sondern auch um Identität.

 

Mittlerweile gehört der Wettbewerb zu den Standardinitiativen der Deutschen aus Russland. Schon bei der ersten Auflage 2011 wurde es in fünf Kategorien ausgeschrieben, jede von ihnen nach einem herausragenden Deutschen der russischen Geschichte genannt: Die Anna-German-Kategorie der Künste, die Boris-Rauschenbach-Kategorie der Wissenschaft, die pädagogische Viktor-Klein-Kategorie, die gesellschaftliche Kategorie nach Artur Karl und die Sportkategorie nach Rudolf Pflugenfelder. In den fünf Jahren der Wettbewerbstradition wurden daher schon 25 Persönlichkeiten geehrt und sie sind bei weitem noch nicht aufgebraucht.

 

Unter den Preisträgern der letzten Jahre finden sich sowohl historische als auch gegenwärtige Namen wieder. So wurden von den Russlanddeutschen in der Vergangenheit zum Beispiel der bekannte Arzt Russlands Vladimir Vaitinger, aber auch Michail Jurjewitsch Weber – mehrmaliger Champion Russlands und Europas im Powerlifting geehrt.

 

Nicht nur Menschen der Öffentlichkeit sollen aber von dem Wettbewerb profitieren. 2014 überraschte man nämlich mit einer ganz besonderen Kategorie unter dem Titel „Name der Nation“. Diese Kategorie wurde den Mitgliedern der Vereine der Russlanddeutschen gewidmet, die in den letzten Jahren verstorben sind. So kann man nicht nur verdiente Aktivisten ehren, sondern auch an außerordentliche Leistungen erinnern. Doch auch die jetzigen Mitglieder hat man gewürdigt. Ein Beispiel dafür kann die Koordinatorin für Spracharbeit des Internationalen Verbands der Deutschen Kultur (IVDK) Elisaweta Graf sein.

 

Ziel des Projektes ist aber nicht nur die Erinnerung, sondern auch die Identität der jetzigen Mitglieder. Kein Geheimnis ist es nämlich, dass die nationale Identität im Hinblick auf große Erfolge und wichtige Persönlichkeiten gestärkt wird. Der Russlanddeutsche Wettbewerb bringt beides ins Rampenlicht und wurde wohl deswegen so lange fortgesetzt.

 

Wer den diesjährigen Wettbewerb gewonnen hat, erfahren wir schon in den kommenden Monaten.

 

Łukasz Biły

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