Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Auf nach Guttstadt

In der Urlaubszeit reist man oft in entfernte exotische Länder, wo man sich für mehr oder weniger bekannte Sehenswürdigkeiten bzw. schöne Landschaften begeistert. Es zeigt sich aber auch nicht selten, dass man nach der Redensart “Fremdes lobt ihr und schätzt das Eigene nicht” das Kulturerbe in der direkten Nähe nicht kennt.

 

Auf die Erkundung der unmittelbaren Umgebung begab sich Mitte August auf Fahrrädern eine Gruppe der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit. In einer angenehmen Atmosphäre, bei schönem Wetter, aber auch Schweiß von der Stirn wischend, gelang es, eine Strecke von ca. 60 Kilometern zurückzulegen. Das Ziel war Guttstadt (Dobre Miasto), wo die Projektteilnehmer die Gelegenheit bekamen, sich unter anderem die Bestände des Museums für Stadtgeschichte im Storchenturm (ein Teil der ehemaligen Schutzmauern) anzuschauen.

 

Geschichte hautnah erleben hieß es für die Radfahrer aus Allenstein.
Foto: D. Kazański

 

Die Radler besuchten auch ein anderes untypisches Freilichtmuseum, das im Altbau errichtet wurde. In den alten Bürgerhäusern wurden nämlich Gewerbebetriebe wie Sattler- und Friseurbetriebe, eine fotografische Werkstatt und ein Bäckerhaus wiederhergestellt. Es war ein unvergessliches Erlebnis zu erfahren, wie in der Vergangenheit mit Hilfe von damaligen Geräten die Arbeit von bestimmten Handwerkern ablief.

 

Kurz verschnaufen und weiter geht’s.
Foto: privat

 

Die Route zum Städtchen im Herzen Ermlands führte über kleinere Ortschaften wie Braunswalde (Brąswałd), Bergfriede (Barkweda), Münsterberg (Cerkiewnik), Schwuben (Swobodna) und Knopen (Knopin). In den Dörfern suchten die Teilnehmer der Radtour nach preußischen Spuren und wurden mit der interessanten Geschichte der Orte des südlichen Ostpreußens konfrontiert. Natürlich gab es auch Zeit für Entspannung, Integration und Unterhaltung am schön gestalteten Strand vom Laimangelsee (Jezioro Limajno), am Lagerfeuer und im Guttstädter Hotel Kopczyński, wo die Gruppe übernachtete.

 

Aber auch gem[tlich am Lagerfeuer sitzen war Teil der Radtour.
Foto: privat

Im Rahmen des Projektes gelang es, sportliche Anstrengung mit der Erkundung der regionalen Geschichte auf spannende Art und Weise zu verbinden.

 

Das Projekt wurde finanziert aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit, Familie und Soziales sowie des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Danzig.

 

Dawid Kazański

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