Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Auf nach Zuckmantel – Auf den Spuren deutscher Bergmänner – Teil 1

Hier und da gibt es Reste der Schlossmauern, des Turmes und einzelner Gebäude.
Foto: Łukasz Malkusz

Zuckmantel (Zlate Hory) ist unter den Deutschen in Polen gut bekannt. Das tschechische Städtchen wird vor allem im September, während der Pilgerfahrt nach Maria Hilf, besucht. Wenige Pilger, die diese Wallfahrtsstätte besuchen, ahnen jedoch, wie viele Geheimnisse sich in den Bergen rund um den Ort verbergen.

Wenn man jemanden nach dem höchsten Gipfel des Oppagebirges fragt, ist meistens die Bischofskoppe die Antwort. Der höchste Berg der Woiwodschaft Oppeln ist zwar der bekannteste, was seine Höhe angeht, ist er aber in dieser kleinen Gebirgskette bestenfalls die Nummer 4. An der Spitze dieser Liste, mit 975 Metern ü.d.M, ist der Querberg, an dessen Fuße Zuckmantel liegt. Ein Ausflug auf den Berggipfel ist auf jeden Fall lohnenswert und auf dem Weg dorthin lernen wir einiges über die fast vergessene Geschichte dieser Gegend kennen.

Langsam hoch

Die Wanderung beginnt man am besten auf einem kleinen Parkplatz, nahe des Skizentrums „Bohemaland“ in Zuckmantel. Plätze gibt es hier zwar nicht viele, aber außerhalb der Wintersaison sollte man keine Probleme mit dem Parken haben. Hier muss man sich nach dem blauen Wanderweg umschauen, denn dieser wird uns fast ganz nach Oben führen.

Das erste Teilstück ist sehr leicht, man folgt einer Straße, die parallel zum Skilift führt. Nach einer halben Stunde biegt der Weg rechts ab. Uns erwartet der erste von insgesamt drei längeren und etwas steileren Anstiegen auf dem Weg zum Gipfel. Keiner davon ist besonders schwierig, wenn jemand aber im Alltag nur wenig Bewegung hat, sollte er es langsam angehen. Nach etwa einer Stunde gelangen wir zur oberen Station des Skilifts. Von hier gibt es eine sehr schöne Aussicht auf Zuckmantel und es sind auch noch nur wenige Minuten bis zur Schlossruine Edelstejn.

Burg Edelstejn

Von der mittelalterlichen Burg ist nicht viel geblieben. Schnell wird es jedoch jedem Wanderer bewusst, dass es ein enormer Bau gewesen sein musste. Immer noch gut sichtbar ist der Burggraben, der den ganzen Hügel umfasst, hier und da gibt es Reste der Schlossmauern, des Turmes und einzelner Gebäude. Edelstejn wurde im 13. Jahrhundert erbaut und sicherte Jahre lang erst die Grenzen des Breslauer Fürstentums und dann des Neisser Fürstentums, dass im Besitz der Breslauer Bischöfe war. Am Ende waren die Schlossherren das tschechische Königsgeschlecht – die Podiebrads. In deren Händen war Edelstejn, als es Ende des 15. Jahrhunderts zerstört wurde. Der Ort macht bis heute einen sehr geheimnisvollen Eindruck, besonders wenn man ihn bei Nebel besucht.

Nach dem Verlassen der Burgruine führen uns die blauen Zeichen weiter. Der Weg schlängelt langsam den Hang hinauf. Auf diese Weise steigt man von Edelstejn fast eine Stunde nach oben. Endlich, nach zwei etwas längeren Anstiegen, kommt man zur Kreuzung des blauen Wanderwegs mit dem roten. Dieser Ort wird Kamm genannt und wer so weit kommt, ist schon auf dem Gebirgsrücken des Querbergs angelangt. Bis zum Gipfel ist es von hier nicht mehr weit.

Łukasz Malkusz

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