Am 25. Juni endet in Oppeln die Ausstellung der Arbeiten von Ben Muthofer, der in Oppeln 1937 geboren wurde. Neben der Schau selbst organisierte die Galerie eine Reihe von Begleitveranstaltungen und zieht nun eine erste Bilanz.
Für die Galeriechefin Anna Potocka war diese Ausstellung ein voller Erfolg, denn es besuchten sie bislang auch Menschen, die vorher noch nie in der Galerie gewesen seien. “Angelockt hat sich nicht nur die Kunst, sondern die Person Ben Muthofers und seine Geschichte – die Geschichte eines Oppelner Jungen, der 1945 fliehen musste und trotzdem auch die heutige Stadt als Heimat ansieht”, sagt Potocka.
Doch neben der Ausstellung selbst hat die Galerie Workshops für Kinder und Erwachsene angeboten, die sich nach einer Führung selbst in der Erschaffung konkreter Kunst üben konnten und für interessierte wurden von der Ausstellungskuratorin geleitete Führungen angeboten. Schließlich sprach vergangene Woche Dr. Theres Rohde vom Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt über die Bedeutung dieser Richtung.
Die Ausstellung war aber auch für den Künstler selbst eine Reise in die Kindheit, denn in diesem Jahr konnte Muthofer zum ersten Mal die Wohnung, in der er einst gelebt hatte, besuchen. “Es war ein emotionaler Moment, der noch dadurch gesteigert wurde, dass der jetzige Besitzer ein Portrait des Vaters von Ben Muthofer auf dem Dachboden gefunden hatte und es ihm schenkte”, erinnert sich Anna Potocka.
Nun heißt es allerdings bald: Abbauen. “Die Werke verschwinden nicht aber, denn die größten Skulpturen werden in einigen öffentlichen Räumen präsentiert, sodass Ben Muthofer nun ständig in der Stadt präsent sein wird”, sagt Potocka. Und außerdem ist bereits eine weitere Aktion mit Muthofer geplant, bei der er mit interessierten Jugendlichen eine spezielle Arbeit für die Stadt Oppeln erschaffen will. Einzelheiten müssen aber noch geklärt werden, wie die Galeriechefin verrät.
Zur Erinnerung: Ben Muthofer hat alle 70 Arbeiten bei dieser Ausstellung der Stadt Oppeln geschenkt.
Hier geht es zum Interview mit der Kunsthistorikerin Dr. Theres Rohde über die konkrete Kunst, Ben Muthofer und Schlesien.
Rudolf Urban