Zur Sommerzeit erhielt die deutsche Minderheit in Tschechien prominenten Besuch: Mitglieder der Bundestages kamen, um sich ein Bild von der neuesten Situation der Volksgruppe zu machen. Besonderes Interesse erweckte dabei das Thema Bildung.
Bei den Politikern handelte es sich um eine Delegation der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Zu den Delegationsmitgliedern gehörten Christoph de Vries, Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten, dessen Stellvertreter Stephan Mayer und der Geschäftsführer der Gruppe, Sven Oole. Eine der ersten Stationen war das Büro der Landesversammlung der deutschen Vereine in Prag, wo man über die Tätigkeiten und aktuellen Projekte des Dachverbands der deutschen Minderheit in Tschechien informiert wurde.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Umsetzung der Maßnahmen gelegt, die sich aus der Anwendung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen auf die deutsche Sprache in Tschechien ergeben. Diese Charta ist ein wichtiges Instrument, um die kulturelle und sprachliche Identität der deutschen Minderheit zu bewahren. Die Delegation zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen und Erfolgen der deutschen Minderheit in diesem Bereich.
Ein wichtiges Thema des Besuchs war das geplante Bildungszentrum der deutschen Minderheit. Dieses Projekt ist von großer Bedeutung, da gleich zwei Schulen, die sich in der Trägerschaft der Landesversammlung befinden, in einem neuen Gebäudekomplex vereint werden sollen. Für den Bau der neuen Räumlichkeiten werden jedoch weitere finanzielle Mittel in Millionenhöhe benötigt. Die Bundestagsabgeordneten betonten die Wichtigkeit der Unterstützung solcher Projekte, um die Bildung der deutschen Minderheit in Tschechien zu fördern. Solche Investitionen, wenn sie von deutscher Seite unterstützt werden, seien nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Beitrag zur Erhaltung der deutschen Kultur und Sprache im Ausland.
Von Prag aus reiste die Delegation weiter nach Brünn, wo sie den dortigen Deutschen Kulturverein besuchte. Die Vereinsvorsitzende Eleonore Jeřábková und ihr Mann Mojmír Jeřábek stellten die aktuellen Projekte und Pläne des Vereins vor. Es fand ein reger Austausch statt, an dem sich auch weitere Mitglieder des Vereins beteiligten.
Es bleibt zu hoffen, dass solche Besuche und die daraus resultierende Aufmerksamkeit die Unterstützung und Anerkennung deutscher Minderheiten seitens der Bundesrepublik weiter stärken werden.
Der Besuch der Bundestagsdelegation in Tschechien unterstreicht die Bedeutung der Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland. Diese Besuche tragen dazu bei, die Anliegen und Herausforderungen der deutschen Minderheiten ins Bewusstsein der Politik und Öffentlichkeit zu rücken. Die Förderung von Bildungsprojekten und die Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen sind zentrale Maßnahmen, um die kulturelle und sprachliche Identität der deutschen Minderheit zu bewahren. Es bleibt zu hoffen, dass solche Besuche und die daraus resultierende Aufmerksamkeit die Unterstützung und Anerkennung deutscher Minderheiten seitens der Bundesrepublik weiter stärken werden.