Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

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Bleiben wir stark! – Neujahrsempfang der SKGD Oppeln

Zu einem virtuellen Neujahrsempfang lud die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien die Mitglieder der deutschen Minderheit am Montagnachmittag (17.01.2022) ein. Das Online-Publikum wurde vom SKGD-Vorsitzenden Rafał Bartek begrüßt. Dem Neujahrsempfang wohnte auch der deutsche Botschafter in Warschau, Arndt Freytag von Loringhoven bei.

 

Der Neujahrsempfang begann mit einer Rede von Rafał Bartek, in der er das vergangene Jahr Revue passieren ließ. Er betonte, dass es ein schwieriges, von der Pandemie gezeichnetes Jahr war, in dem viele Menschen Familienmitglieder und Freunde verloren haben. Bartek erinnerte hierbei an den an Covid-19 verstorbenen Landsberger Bürgermeister aus den Reihen der deutschen Minderheit, Artur Tomala.

 

Am Neujahrsempfang nahm auch der Deutsche Botschafter Arndt von Loringhoven teil.
Foto: screenshot

 

Positive Bilanz

„Aber nicht nur die Pandemie hat uns viele Sorgen bereitet, sondern auch die politische Entwicklung in Polen im Bezug auf die deutsche Sprache und nicht nur auf die Sprache“, sagte Bartek. Mit Besorgnis wartet die deutsche Minderheit zum Beispiel auch auf die Ergebnisse der Volkszählung, für die sich im vergangenen Jahr viele DMi-Mitglieder mit großen Engagement eingesetzt haben. „Uns ist nämlich bewusst, wie sich die aktuelle antideutsche Politik auf solche Ergebnisse niederschlagen kann“, sagte Bartek. Trotz vieler Hindernisse kann die deutsche Minderheit mit Stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken. Viele Projekte konnten erfolgreich durchgeführt werden. Im Rahmen der Begegnungsstättenarbeit waren es 431 Projekte. Das deutsche Konsulat in Oppeln hat 37 Projekte mit der Summe von 391.360 PLN unterstützt. In der Woiwodschaft Oppeln wurden im Frühling 28 und in Herbst 36 Samstagskurse durchgeführt. In den 11 Miro Deutschen Fußballschulen (10 in der Woiwodschaft Oppeln und 1 in der Woiwodschaft Schlesien) trainierten insgesamt 407 Kinder. Es fanden Sprach-, Wissens- und Gesangswettbewerbe statt. Besonders hervorzuheben sei auch das Projekt „Oppelner Senior“. In 20 Seniorenklubs haben 654 Teilnehmer das Angebot genutzt.  „Trotz der Pandemie fanden die Aktivitäten in den Klubs fast das ganze Jahr über statt – die Senioren unternahmen Ausflüge, verrichteten verschiedene handwerkliche Arbeiten, nahmen an Koch- und Psychologieworkshops, sportlichen Aktivitäten usw. teil. Erst im April setzten wir die stationären Klubaktivitäten aufgrund einer Zunahme von Krankheiten aus. In dieser Zeit erledigten die Animateure die Einkäufe für die Senioren, bereiteten Aktivitätspakete vor, die zu Hause bearbeitet werden sollten“, zählte Rafał Bartek auf.

Mit Blick in die Zukunft

Der SKGD-Vorsitzende hat auch die Kürzung der Mittel für der Unterricht der deutschen Sprache als Minderheitensprache angesprochen. Es sei besonders wichtig, sich an der diesbezüglichen Protestaktion zu beteiligen.

 

„Alleine die Petition der Eltern im Internet hat schon fast 5000 Unterschriften gesammelt. Seien wir also bitte nicht gleichgültig, denn jede Stimme zählt!“,

 

appellierte Rafał Bartek an die Gäste. Angesichts dieser Entwicklungen könnte es schwer fallen, positiv in die Zukunft zu blicken, meinte der SKGD-Chef. Das sollten wir aber trotzdem tun. Schließlich sei die deutsche Minderheit eine starke Gemeinschaft. In diesem Jahr stünden außerdem viele spannende Initiativen an, wie etwa die Eröffnung des Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Oppeln und das 7. Kulturfestival der Deutschen in Breslau.

Anna Durecka

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