Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Wochenblatt – Gazeta Niemców w Rzeczypospolitej Polskiej

Brief nach Warschau

Am Dienstag vergangener Woche bat Oskar Zgonina, Vorsitzender des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheiten, Agata Kornhauser-Duda, die Ehefrau des polnischen Staatspräsidenten, um Unterstützung bei seinen Bemühungen, die Verordnung des Bildungsministers zur Reduzierung der Stundenzahl für Deutsch als Minderheitensprache aufzuheben.

In seinem Brief an die First Lady betonte der Chef der Jugend der deutschen Minderheit gleich zu Beginn, dass die Kürzungen beim Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache vor allem die junge Generation treffen. „Den jungen Menschen wurde so die Chance genommen, die Sprache effektiv zu erlernen, was ihnen die Möglichkeit gab, ihren Horizont zu erweitern, einen besseren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden und vor allem ihre eigene Identität und die Kultur ihrer Vorfahren zu pflegen“, heißt es in dem Brief. Die Entscheidung des Ministers wird aber auch Folgen haben, unter anderem für Lehrer, die ihren Arbeitsplatz verlieren werden und für erwachsene Angehörige der deutschen Minderheit, „die das Gefühl haben, dass ihre Kultur wieder unerwünscht sein wird“, schreibt Zgonina.
Oskar Zgonina wiederholte auch, dass die Beschlüsse des Bildungsministers in Wirklichkeit zwei Kategorien nationaler und ethnischer Minderheiten in Polen etabliert haben, wobei nur die deutsche Volksgruppe zur schlechteren gehöre, da ausschließlich der Unterricht in dieser Sprache reduziert wurde. Das ist ein klarer Verstoß nicht nur gegen die polnische Verfassung und das Gesetz über nationale und ethnische Minderheiten, sondern auch gegen eine Reihe von Regelungen des internationalen Rechts.

Oskar Zgonina
Foto: bjdm.eu

Deshalb appelliert der Bund der Jugend der Deutschen Minderheit an Agata Kornhauser-Duda, selbst langjährige Deutschlehrerin an einem Krakauer Gymnasium, das Bemühen der deutschen Gemeinschaft in Polen um Aufhebung der diskriminierenden Verordnung des Bildungsministers zu unterstützen.

 

Agata Kornhauser-Duda Foto: Jakub Szymczuk/KPRP

Der BJDM ist nicht die erste Organisation, die sich an die First Lady wendet. Vor einigen Wochen richteten auch junge Vertreter von Szymon Hołownias Polen2050 einen ähnlichen Appell an Agata Kornhauser-Duda. Daraufhin wurden sie in die Staatskanzlei des Präsidenten eingeladen. Der Jugendchef der deutschen Minderheit hofft ebenfalls auf die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs.

ru

Show More