Am 23. Juni wurde Helmuth Caspar von Moltke im Rahmen einer Festveranstaltung der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung in Niederschlesien mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Er wurde für seine langjährigen Verdienste um die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen sowie für die Pflege des Vermächtnisses seiner Familie geehrt, die unter dem Namen „Kreisauer Kreis“ Widerstand gegen das NS-System geleistet hatte.

Foto: Julien Then / Konsulat Generalny Niemiec we Wrocławiu Facebook
Von Moltke und der „Kreisauer Kreis“
Helmuth Caspar von Moltke ist der Sohn von Helmuth James und Freya von Moltke, bekannten Widerstandskämpfern zur Zeit der NS-Diktatur.
Als führende Persönlichkeit des „Kreisauer Kreises“ leistete Helmuth James von Moltke Widerstand mit dem Ziel, ein demokratisches Deutschland zu schaffen.
Zunächst half er als Anwalt zur Auswanderung gezwungenen Juden und anderen Verfolgten. Später vernetzte er sich mit Gleichgesinnten im „Kreisauer Kreis“, die den Zusammenbruch des NS-Systems erwarteten.
Aufgrund seines christlichen Glaubens lehnte er jedoch Gewaltakte, wie etwa Attentate, ab.

Foto: Julien Then / Konsulat Generalny Niemiec we Wrocławiu Facebook
Der „Kreisauer Kreis“ pflegte auch Kontakte ins Ausland und hoffte auf die Hilfe der Westalliierten.
Im Januar 1945 wurde Helmuth James von Moltke festgenommen, nachdem er einen Bekannten vor dessen Inhaftierung gewarnt hatte. Er wurde am 23. Januar 1945 hingerichtet.
Erinnerung und Versöhnung
Helmuth Caspar von Moltke hält das Gedenken an seine Familie lebendig. Die Prinzipien der Verständigung und Demokratie vermittelt er insbesondere an die jüngere Generation weiter.
Durch ihn ist Kreisau zu einem Ort der deutsch-polnischen Versöhnung und Zusammenarbeit geworden – einem Ort, an dem Europa zusammenfindet.